Start in die Bundesliga-Saison 2005/06: Auch die Schiedsrichter sind schon bereit!

Hantschk gibt seinem "Team" fünf Schwerpunkte Schiedsrichter-Chef: "Neue Abseitsregel überzogen"

"Die Brutalität und die Verletzungsgefahr sind rigoros zu unterbieten", sagte Hantschk am Dienstag gegenüber der APA. Besonders geachtet wird weiters auf die "Seuche Handarbeit" (Stoßen, Halten, Klammern, Niederreißen) vor und während Standardsituationen sowie die besonders "heikle Gefahrenzone Strafraum". "Die Schiedsrichter müssen höchste Konzentration walten lassen, sollen vor der Ausführung agieren und auch vor einem Elfer nicht zurückschrecken", erklärte Österreichs oberster Referee.

"Vorteil nicht um jeden Preis" und "korrektes Verhalten in der Coaching-Zone" sind die Schwerpunkte Nummer vier und fünf. Nicht Neues gibt es gegenüber dem vergangenen Spieljahr hingegen was die Auslegung der Abseitsregel betrifft. "Da ändert sich nichts. Der Versuch während des Confed-Cups in Deutschland war überzogen. Wenn ich ein Spieler wäre und ein paar Mal nach Sprints über 30, 40 m zurückgepfiffen werde, wäre ich auch zornig", zeigt Hantschk für die Aktiven Verständnis.

"Ein Abseits wird sofort angezeigt"
Solche Versuche würden in alle Bereiche nur Verunsicherung bringen. "Bevor man derartige Bestimmungen einführt, muss man die Regel in alle Sprachen übersetzen, damit Klarheit herrscht", sagte der Wiener, nach dessen Angeben Offside wie bisher gehandhabt wird. "Ein Abseits wird sofort angezeigt, wenn der Betreffende ins Geschehen eingreift. Sind zwei oder mehr Leute im Abseits, wird abgewartet, wer an den Ball kommt und dann gepfiffen."

Neben den Instruktionen für 2005/06, zu denen auch eine Verbesserung der Zusammenarbeit der Schiedsrichter und den Assistenten als "Team" zählte, wurde auch eine Video- und Fehler-Analyse der vergangenen Saison vorgenommen. Nachdem FIFA-Lauftests schon in der zweiten Mai-Hälfte absolviert worden waren, führte ÖFB-Trainer Paul Gludovatz die Referees in die Geheimnisse der Fußball-Taktik ein und nahm ein Praxis-Training (Koordination, Stabilisation und Regeneration) vor.

Medien-Training mit Knöppel
Ein wichtiger Punkt des Lehrgangs in Obertraun stellte weiters der "Umgang mit der Öffentlichkeit" dar, wofür der frühere ORF-TV-Moderator Michael Knöppel gewonnen wurde. "Er soll uns helfen, damit wir auch medial mehr Akzeptanz erreichen und nicht nur wegen Fehler kritisiert werden. Auch ein Lob täte uns einmal gut", so Hantschk. Es werde sicher zu Fehlern kommen, doch durch eine professionelle Vorbereitung wolle man diese so gering wie möglich halten.

Sieben FIFa-Referees in Österreich
Im österreichischen Profi-Fußball sind in der Saison 2005/06 insgesamt 27 Schiedsrichter im Einsatz. Die Liste für die T-Mobile-Bundesliga umfasst 16 Unparteiische, von denen sieben Mann FIFA-Status haben, auf jener für die Red Zac-Erste Liga stehen elf Referees.

Von der zweiten in die erste Spielklasse ist der 31-jährige Wiener Gerhard Grobelnik, der seit zwei Jahren im Profi-Fußball pfeift, aufgestiegen. Neu in der Ersten Liga sind Herwig Seidler (V), Oliver Drachta (OÖ), Christian Klement (W) und Stefan Tschandl (St).

Österreich Bundesliga-Schiedsrichter 2005/06 im Überblick:

  • T-Mobile-Liga (16 Mann/* = FIFA-Status):
    Wolfgang Falb (B), Manfred Krassnitzer (K), Franz Mostböck (NÖ), Thomas Steiner (NÖ), Dietmar Drabek (*/OÖ), Gerald Lehner (*/OÖ), Louis Hofmann (S), Bernhard Brugger (*/S), Stefan Meßner (*/St), Thomas Einwaller (*/T), Konrad Plautz (*/T), Thomas Gangl (V), Robert
    Schörgenhofer (V), Gerhard Grobelnik (W/neu), Wolfgang Sowa (W), Fritz Stuchlik (*/W)
  • Red Zac-Erste Liga (11 Mann):
    Thomas Paukovits (B), Sebastian Klauber-Laursen (NÖ), Oliver Drachta (OÖ/neu), Thomas Prammer (OÖ), Rudolf Gruber (S), Michael Robitsch (St), Christian Steindl (St), Stefan Tschandl (St/neu), Herwig Seidler (V/neu), Christian Klement (W/neu), Robert Epstein (W)

(apa)