17. Jahrestag des Massakers

Tausende Menschen nahmen an Gedenkfeier teil

von
Srebrenica - 17. Jahrestag des Massakers

Unter den im vergangenen Jahr identifizierten Leichnamen befanden sich auch jene von sechs Fünfzehnjährigen. Sie wurden in mehreren Massengräbern um die ostbosnische Stadt Zvornik gefunden. Identifiziert wurden auch die Leichen von drei Brüdern. Der Älteste, Dzevad Hasic, war im Juli 1995 gerade 25 Jahre alt; Zijad, der Jüngste, 21. Mehr als 40 Opfer, die heute beerdigt wurden, waren zum Zeitpunkt des Massakers zwischen 15 und 18 Jahre alt, rund zwanzig über 65. Drei der heute beerdigten Opfer waren Frauen.

Obama drückt Mitleid aus
Der Internationale Gerichtshof (IGH) hat das Srebrenica-Massaker 2007 als Völkermord bezeichnet.
Damals hatten bosnisch-serbische Truppen die UNO-geschützte muslimische Enklave eingenommen und mehrere tausend Männer und Burschen aussortiert, um sie daraufhin in der Umgebung Srebrenicas brutal zu ermorden. Die Zahl der namentlich bekannten Opfer liegt derzeit bei 8.372. Serbien war nach IGH-Meinung daran allerdings nicht beteiligt. Die damaligen serbischen Behörden hatten jedoch nicht alles in ihrer Macht liegende unternommen, um das Massaker zu verhindern. Der Helsinki-Ausschuss für Menschenrechte in Serbien appellierte zum Jahrestag des Massakers an die Belgrader Behörden, die Leugnung des Völkermordes gesetzlich zu ahnden.

Wegen des Massakers wurden vor dem Haager UNO-Tribunal und dem für Kriegsverbrechen zuständigen Gericht in Sarajevo bisher 38 Personen zu insgesamt 733 Jahren Haft verurteilt. Die Prozesse gegen die zwei Hauptverantwortlichen - den früheren bosnisch-serbischen Präsidenten Radovan Karadzic und seinen Militärchef Ratko Mladic - sind noch im Gange.520 weitere Opfer wurden dort anlässlich des 17. Jahrestages des schrecklichen Ereignisses beigesetzt.

Im Rahmen der hat der Rabbiner von New York, Arhtur Schneier, eine Botschaft von US-Präsident Barack Obama überbracht. Darin erklärte dieser: "Die Vereinigten Staaten stellen sich gegen jeden Versuch, das Ausmaß dieses Verbrechens zu verzerren, es zu rechtfertigen, die Opfer zu verleumden oder die unwiderlegbare Tatsache zu leugnen, dass es sich bei diesem Verbrechen um einen Genozid handelt".