Spektakulärer Einbruch in Salzburg: Täter fahren mit Auto in Auslage von Juwelier

Schutzgitter hält stand - Täter flüchten ohne Beute Besitzerin schließt Racheakt aus

Die Vorgangsweise der Täter war der vor zwei Wochen "sehr ähnlich", sagte Bruno Wurhofer, Journalbeamte der Polizei. Abermals wurde in Deutschland ein Geländewagen gestohlen, diesmal der Marke Toyota RAV 4. Nach dem misslungenen Einbruch ließen die Unbekannten das Auto mitten auf der Fahrbahn stehen.

Das Fenstergitter, das Panzerglas und zwei geparkte Kraftfahrzeuge vor dem Geschäft wurden beträchtlich beschädigt. Wegen der abgestellten Autos konnten die Einbrecher nicht im rechten Winkel von einer Seitengasse auf die Auslage zurasen, sondern mussten im schrägen Winkel anfahren. "Das hat den Anlauf gebremst", erklärte der Journalbeamte.

Es handle sich entweder um die selbe Bande oder um Nachahmungstäter, so Wurhofer. "Die Spurenermittlung ist noch nicht abgeschlossen." Dass eine international organisierte Mafia am Werk ist, schließt die Polizei nicht aus. Am 15. Juli war ein Rammbock-Einbruch auf einen Juwelier in Linz fehlgeschlagen. In Salzburg sei die Rammbock-Methode eine neue Art von Einbrüchen, sagte Wurhofer. Vor zwölf Jahren habe es einen ähnlichen Einbruch gegeben, bei dem ein Polizist während der Fahndung von einem Verdächtigen erschossen worden war.

Der übliche Schutz mit Panzerglas und Fenstergitter reiche nicht mehr aus, Juweliere sollten mit einer guten Alarmanlage ausgerüstet sein, rät der Journalbeamte. Heute hätten Passanten die Polizei alarmiert. Eine Täterbeschreibung liege nicht vor.

Das Juweliergeschäft Nadler wurde in der Stadt Salzburg schon vier Mal Opfer von Verbrechern. Einen persönlichen Racheakt schließt Inhaberin Ilse Nadler aus. Die Einbrecher hätten es allein auf ihre Ware abgesehen, die sich gut verkaufen lasse. In der Nacht auf den 14. Juli hatten Unbekannte im Linzergassen-Geschäft 45 Uhren vorwiegend der Marke Breitling und Omega im Wert von 80.000 Euro gestohlen. Der Sachschaden betrage 40.000 Euro.

Vor zwei Wochen habe sie beim Bürgermeister die Errichtung von Betonpollern zwischen Gehsteigrand und Straße beantragt. "Leider wurde der Antrag in der Gemeinderatssitzung wegen der Optik und der Behinderung des Verkehrs abgelehnt", so Nadler enttäuscht. In anderen Städten wie in Wien, Innsbruck, Hamburg, Lübeck und Zürich seien Betonpoller genehmigt worden. "Betonpoller helfen sicher", betonte Polizist Wurhofer.(apa/red)