Guterres warnt vor
Eskalation im Nahen Osten

UN-Generalsekretär: Bekenntnis zum Genfer Friedensprozess für Syrien

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Er verwies zudem auf den brachliegenden israelisch-palästinensischen Friedensprozess und auf die Machtansprüche der Regionalmacht Iran, die in dem Konflikt eine "besondere Rolle" spiele. Der Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad Al-Thani, warnte, der Nahe Osten stehe an einem Abgrund. Bei seinem ersten Auftritt vor der Sicherheitskonferenz forderte Al-Thani ein "regionales Sicherheitsabkommen".

Guterres forderte einen ganzheitlichen Ansatz für den "weiter gefassten Nahen Osten". "Diese Vision fehlt uns derzeit", räumte er ein. Der "schlimmste Alptraum" in diesem Gesamtszenario wäre "ein neuer Krieg zwischen der Hisbollah und Israel", es sei "noch nicht ganz sicher, dass dieser Konflikt völlig unmöglich ist".

Mit Blick auf den Bürgerkrieg in Syrien bekräftigte Guterres das Engagement der internationalen Gemeinschaft im Rahmen des Genfer Friedensprozesses. "Wir wollen einen intersyrischen Dialog", sagte der UN-Generalsekretär.

Guterres dankte Russland trotz des Boykotts durch die syrische Opposition für den Anstoß neuer Syrien-Gespräche in Sotschi. "Sotschi war ein Prozess, der die Rolle von Genf noch einmal bestätigt hat", sagte Guterres. "Wir wollen den Genfer Prozess noch einmal mit neuem Elan versehen."

Die Syrien-Konferenz in Sotschi Ende Jänner war von Russland, dem Iran und der Türkei organisiert worden - greifbare Ergebnisse brachte sie jedoch nicht. Die drei Staaten bemühen sich gemeinsam um eine Deeskalation des Syrien-Konflikts und haben dazu bereits mehrere Gesprächsrunden mit Vertretern der syrischen Regierung und Opposition im kasachischen Astana veranstaltet. Die UNO führt parallel dazu in Genf Gespräche mit den Konfliktparteien, um über die Zukunft Syriens nach einem Ende des seit 2011 andauernden Kriegs zu beraten.

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