Sharing Economy -Traditionelle Luxusmarken sehen wenig Potenzial

Neue Luxusmarken könnten sich über Verleih etablieren

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Auch etablierte Luxusmarken wie Hermes versuchen sich an innovativen Geschäftsmodellen und beschäftigen sich seit ein paar Jahren mit dem Verleih ihrer edlen Ware. "Das war vor 10 Jahren undenkbar", so Benjamin Berghaus, Leiter des Kompetenzzentrums für Luxusmanagement am Institut für Marketing an der Universität St.Gallen (HSG), zur APA. Umkrempeln wird das den Markt seiner Meinung nach aber nicht.

Das Prinzip der Sharing Economy in der Luxusbranche, also Designertaschen oder auch Yachten zu mieten oder kurzzeitig auszuleihen, sei aber interessant für zusätzliches Geschäft und ein guter Weg, um die junge Generation zu erreichen. "Es gibt heute mehr Leute, die sagen, ich will das mal ausprobieren und dann reicht es wieder." Junge würden sich nämlich stärker über Erlebnisse als persönlichen Besitz definieren - gleichzeitig aber auf nichts verzichten wollen. Da gehe es um das Zugänglichmachen, Luxusmarken müssten Richtung Erlebnisse und Dienstleistungen gehen.

Dass zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Jubiläen Uhren und Schmuck angeschafft werden, wird sich laut Berghaus aber nicht ändern.

Wollen sich Traditionshäuser wie Louis Vuitton differenzieren und neue Impulse suchen, wäre das Verleihen dennoch ein guter Ansatz. Aber: Diese Unternehmen müssen alte und neue Kunden unter einen Hut bringen. Junge Marken in der Luxusbranche, die keine Bestandskunden im Gepäck haben, könnten davor mehr profitieren: "Sharing hilft, Produkte zu verbreiten", so Berghaus, diese Unternehmen können sich so besser etablieren und Menschen mit ihren Produkten wie zum Beispiel Schmuck aus dem 3D-Drucker in Kontakt bringen.

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