Sechs Serienräuber von Wiener Polizei geschnappt

Vier bereits verurteilt - 21 Straftaten geklärt

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Die Männer - österreichische Staatsbürger, ein Tunesier, ein Bulgare - waren in unterschiedlichen Konstellationen tätig. Die Ermittler kamen ihnen auf die Spur, nachdem sie Anfang Februar einen 30-Jährigen in seiner Wohnung niederschlugen, dabei verletzten und ausraubten. Er war das einzige Opfer, das auch Anzeige erstattete. Im Mai wurden drei Männer im Alter zwischen 17 und 19 Jahren festgenommen, sie alle waren geständig.

Am 9. Mai fassten die Kriminalisten einen 20-Jährigen, der den Überfall auf den 30-Jährigen mitgeplant haben soll. Insgesamt klärten die Ermittler vier weitere Raubüberfälle. Mit allen Opfern hatten die Täter zuvor telefonisch Treffen an öffentlichen Orten ausgemacht. In einem Fall boten sie einem Mann beispielsweise an, ihm Drogen zu verkaufen. Als dieser mit 1.500 Euro am vereinbarten Treffpunkt ankam, raubten ihm die Täter das Geld, Suchtgift erhielt er jedoch keines.

Da sich die Opfer jeweils selbst strafbar machten und selbst Suchtgift kauften oder verkauften, erstatteten sie keine Anzeige, sagte Polizeisprecherin Irina Steirer am Donnerstag. Neben den Überfällen klärten die Kriminalisten auch eine schwere Erpressung und 15 weitere Straftaten im Suchtgiftmillieu. Zumindest bei zwei Überfällen waren die Räuber mit einer Gaspistole und einem Messer bewaffnet. Die Polizei stellte neben der Pistole auch einen Schlagring, einen Elektroschocker und einen Totschläger sicher. Als Motiv gaben die Männer an, dass sie mit den Taten ihren eigenen Suchtmittelkonsum finanzierten.

Der 17-jährige Haupttäter, ein Österreicher, war untergetaucht. Er wurde schließlich am 17. Juni festgenommen. Ein 17-jähriger Komplize war in seiner Einvernahme geständig, er wurde auf freiem Fuß angezeigt. Die Gerichtsverhandlungen gegen die beiden Männer sind noch ausständig. Die anderen vier Männer wurden bereits am 26. Juni vom Wiener Straflandesgericht zu unbedingten Haftstrafen von zwölf bis 24 Monaten verurteilt.

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