Schwarzenegger lehnte Gnadengesuch ab: Kalifornischer Mörder wurde exekutiert

61-jähriger Donald Beardslee starb durch Gift-Injektion Hinrichtung umstritten: War Täter 'geistig beeinträchtigt'?

Beardslees Anwälte forderten bis zuletzt eine Änderung des Urteils auf lebenslange Haft, mit dem Hinweis darauf, dass der Mann durch eine psychische Krankheit und eine frühere Gehirnverletzung zum Tatzeitpunkt geistig beeinträchtigt gewesen sei. Schwarzenegger wies das Gnadengesuch in einem fünfseitigen Schreiben zurück, in dem er ausführlich die Grausamkeit des Mordes an der 19-jährigen Stacey Benjamin und der 23-jährigen Patty Geddling beschrieb. "Nichts in diesem Gesuch überzeugt mich davon, dass er die Schwere seiner Taten nicht verstand", hieß es in Schwarzeneggers Antwortschreiben. Der Mann hatte bereits 1969 eine Frau in Missouri ermordet, war allerdings später auf Bewährung freigekommen.

Kritik aus Österreich
Der steirische SPÖ-Soziallandesrat Kurt Flecker übte am Mittwoch in einer Aussendung scharfe Kritik an dem aus der Steiermark stammenden Schwarzenegger. "Ich schäme mich dafür, dass Arnold Schwarzenegger mit der Steiermark in Verbindung gebracht wird", erklärte Flecker. Die Bitte um Begnadigung zurückzuweisen zeige "die moralische und ethische Unzulänglichkeit des Bodybuilders und Schauspielers Schwarzenegger", so der SPÖ-Politiker.

Erste Hinrichtung in Schwarzeneggers Amtszeit
Die Hinrichtung Beardslees war die erste Exekution in Kalifornien während der Amtszeit des republikanischen Gouverneurs Schwarzenegger. Seit in dem Bundesstaat 1978 die Todesstrafe wieder eingeführt wurde, sind zehn Menschen hingerichtet worden. Das Verfahren vom Todesurteil bis zur Vollstreckung dauert in Kalifornien wegen zahlreicher Rechtsschutzgarantien länger als in anderen Bundesstaaten, etwa in Texas. 640 Menschen sitzen in Kalifornien in Todeszellen.

Schwarzenegger hatte bereits vor rund einem Jahr ein Gnadengesuch eines zum Tode verurteilten Mörders abgelehnt. Kevin Cooper war aber nicht hingerichtet worden, weil das US-Höchstgericht kurz vor der geplanten Hinrichtung die Exekution gestoppt hatte und eine neuerliche Prüfung des Falles anordnete. Für das Leben Coopers hatten damals zahlreiche Politiker und Persönlichkeiten in den USA sowie in Europa und insbesondere in Österreich interveniert.

(apa/red)