Bei der konventionellen Methode wird der Boden mit dem Pflug etwa 30 Zentimeter tief gewendet. Diese Praxis wurde und wird vor allem deshalb angewendet, weil dadurch das Aufkommen von Unkraut dezimiert wird. Bei der "Boden schonenden Methode mit Winterbegrünung" wird der Boden dagegen nur bis in eine Tiefe von rund zehn Zentimetern aufgelockert. Bei der Direktsaat schließlich wird der Boden mit einer Scheibe geschlitzt, daraufhin wird sofort die frische Saat eingebracht und der Schlitz wieder verschlossen.
Es zeigte sich, dass die unterschiedlichen Bodenbarbeitungsmethoden kaum einen Einfluss auf den so genannten Oberflächenabfluss haben. Darunter verstehen die Experten das etwa bei Starkregen abfließende Wasser, das nicht in das Grundwasser versickert. Sehr wohl haben die Methoden aber Auswirkungen auf den Bodenabtrag. Diese Erosion von fruchtbarem Boden ist nicht nur ein Verlust für die Äcker und Felder, sie belastet auch die abfließenden Gewässer und lässt mittel- und langfristig Stauseen verlanden, weil das Material dort letztendlich abgelagert wird.
Mit dem Boden wird vor allem bei der konventionellen Bodenbearbeitung auch Dünger und Pestizide abgeschwemmt. Die Untersuchungen haben gezeigt dass sich die Verluste an Stickstoff und Phosphor durch die schonenden Bearbeitungsmethoden deutlich mehr als halbieren lassen. Nachdem der Dünger einen erheblichen finanziellen Faktor in der modernen Landwirtschaft darstellt, senkt die schonende Bodenbearbeitung auch die Kosten für den Landwirt.
Die Studien wurden vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt.
(apa/red)