Sandra Frauenberger: Gewerkschafterin wird die neue Frauenstadträtin in Wien

Politische Heimat Frauenbergers in SPÖ-Margareten GPA-Funktionärin sitzt seit 2001 im Gemeinderat

Ihre politische Heimat hat Frauenberger - ebenso wie die neue Finanzstadträtin Renate Brauner - in der SPÖ-Margareten. Dort ist sie seit 1997 aktiv, als sie zum Mitglied des Bezirksfrauenkomitees avancierte. 2001 stieg sie zudem in die entscheidenden Bezirksgremien auf. Der wohl bedeutendere Schritt in diesem Jahr dürfte wohl aber ihr Einzug in den Wiener Landtag und Gemeinderat gewesen sein. Im Juni vergangenen Jahres übernahm sie auch den Vorstandsvorsitz des Wiener Arbeitnehmerförderungsfonds (WAFF).

Die verheiratete Mutter zweier Söhne wurde am 22. September 1966 in eine Simmeringer Arbeiterfamilie geboren. Die Motivation für ihre Frauenarbeit beziehe sie noch heute aus ihrem Gerechtigkeitssinn und ihrer "Kämpferinnennatur", so Frauenberger auf ihrer Homepage. Ein Anstoß sei dabei von der ehemaligen Frauenministerin Johanna Dohnal (S) gekommen, die sie für die Kampagne "Töchter können mehr" interessiert habe.

Beruflich begann Frauenbergers Engagement bei der GPA 1984 mit ihrem Eintritt in die Länderbank. Innerhalb der Gewerkschaft stieg sie von der Jugendreferentin zur Frauensekretärin und 1999 schließlich zur Leiterin der Bundesfrauenabteilung auf. Seit 2004 sitzt sie überdies im Bundesvorstand des ÖGB.

Zu ihren Erfolgen in ihrem Arbeitsbereich zählt die neue Wiener Stadträtin die Durchsetzung der Quote in der GPA. Außerdem sei es ihr gelungen, trotz der Implementierung von Gender Mainstreaming weiterhin den Sinn und Wert von Frauenpolitik zu verteidigen. Falls sich an der Ressortaufteilung nichts ändert, wird sie in der Stadtregierung neben den Frauen- und Integrationsagenden auch für die Bereiche Personal, Verbraucher und Tierschutz zuständig sein.

Entspannung findet die SPÖ-Politikerin nach eigenen Angaben beim Radiohören, bei den Werken junger österreichischer Filmemacher und der Lektüre von Simone de Beauvoir. Außerdem genieße sie die wenigen freien Abende mit ihrem Mann, deren Gestaltung Frauenberger wie folgt umreißt: "Bei einem guten Essen einfach reden, reden, reden." (apa)