Salzburg fixiert mit 6:2 bei KAC 3. ICE-Titel in Folge

von Salzburg fixiert mit 6:2 bei KAC 3. ICE-Titel in Folge © Bild: APA/APA/GERT EGGENBERGER/GERT EGGENBERGER

Meyer war wieder eine entscheidende Figur

Red Bull Salzburg hat das dritte Eishockey-Meisterstück in Folge perfekt gemacht. Der Titelverteidiger behielt am Freitag im siebenten und letzten Spiel der "best-of-seven"-Finalserie der ICE Hockey League beim KAC überraschend deutlich mit 6:2 (2:0,2:0,2:2) die Oberhand. Im dritten Finalduell der beiden Teams setzten sich die Salzburger zum zweiten Mal durch, sie dürfen sich zum elften Mal in der Club-Geschichte Meister nennen. Rekordchampion KAC verpasste den 33. Triumph.

Die Fans in der ausverkauften Klagenfurter Stadthalle und beim Public Viewing am Benediktinermarkt mussten ein extrem einseitiges Endspiel verfolgen. Nicolai Meyer mit einem Doppelpack (8., 38.), Peter Hochkofler (17.), Thomas Raffl (21.), Lucas Thaler (43.) und Benjamin Nissner (57./EN) sorgten für klare Verhältnisse zugunsten der Gäste. Den Kärntnern gelang durch Paul Postma (44.) und Raphael Herburger (53.) nur Ergebniskosmetik. Wie auch schon in den Finalserien der beiden Clubs 2009 und 2011 wurde der Champion erst im siebenten Match gekürt, Salzburg hatte wie 2011 das bessere Ende für sich.

"Es war klar unser bestes Spiel. Wir sind schnell in Führung gegangen, haben gut verteidigt und genauso weiter getroffen. Es war der beste Start und das beste Ende, das man sich erhoffen kann. Die Leistung war außergewöhnlich gut", resümierte Salzburg-Trainer Oliver David im Puls24-Interview. Für den US-Amerikaner war es in seiner ersten Saison als Salzburg-Chefcoach der erste Titel als Coach. Dabei vergaß dieser seine Vorgänger, darunter Matt McIlvane, nicht. "Es hat alles schon lang begonnen vor meiner Zeit", betonte David.

Salzburg erlebte vor 4.407 Zuschauern nahezu eine perfekte Partie. Nach 7:26 Minuten zog Meyer nach einem Bully schnell ab und traf genau ins Eck. Peter Schneider verabsäumtes es, gleich nachzulegen. Dafür stellte Hochkofler nach 16:30 Minuten auf 0:2, indem er einen Robertson-Schuss unhaltbar abfälschte. Gleich nach Wiederbeginn ging es in der Tonart weiter, ein Backhand-Tor von Raffl stellte endgültig die Weichen für den Sieg.

Der KAC fand immer wieder die eine oder andere Möglichkeit vor, spätestens bei Goalie Atte Tolvanen war aber Endstation. Das auch während einer doppelten Überzahl der Heimischen nach etwas mehr als 26 Minuten. Die Salzburger hingegen glänzten mit Effizienz. Neuerlich Meyer legte Tor Nummer vier nach. Der 30-jährige Däne, der vergangenes Jahr gegen Bozen das entscheidende Meistertor erzielt hatte, spielte damit diesmal wieder eine tragende Rolle. Seine Rückholaktion im Februar hat sich also absolut bezahlt gemacht.

Zu Beginn des dritten Abschnittes folgte mit dem 0:5 durch Thaler der nächste KAC-Schock. Die Ehrentreffer von Postma und Herburger freuten das Publikum in der Heidi-Horten-Arena, konnten aber keine richtige Spannung mehr ins Geschehen bringen. Dadurch konnten die Klagenfurter in der Serie, in der sie am Dienstag mit einem 4:1 in Salzburg eine siebente Partie erzwungen hatten, keine Wende mehr herbeiführen. Benjamin Nissner (57./EN) traf danach noch ins leere Tor. Im Gegensatz zum 2:1 in Bozen 2023 war Spiel sieben diesmal eine viel klarere Angelegenheit.

Um 22.16 Uhr durfte Raffl während eines gellenden Pfeifkonzerts von den Rängen die Karl-Nedwed-Trophy in die Höhe stemmen. Minuten zuvor war Raffl auch als wertvollster Spieler (MVP) im Play-off ausgezeichnet worden. "Wir haben eine aufgeräumte Kabine gehabt. Die Jungs waren bereit, alles am Eis zu lassen. Wir haben von Anfang bis Ende unser Spiel durchgezogen", verlautete Salzburgs Kapitän. Und Schneider ergänzte: "Es ist unglaublich was wir für einen mentalen Willen in der Mannschaft haben."

Die Deutlichkeit des Ergebnisses sorgte selbst im Lager der Sieger für eine Überraschung. "2:6 hätte ich nicht geglaubt, aber wir haben gezeigt wie gut wir als Team sein", sagte Doppel-Torschütze Meyer. Dass man aufgrund der Niederlage am Dienstag nicht in der eigenen Halle feiern durfte, war zu verschmerzen. "Ich bin einfach froh, dass wir es gewonnen haben. Egal ob auswärts oder daheim, es ist immer schön", betonte Nissner. Die Klagenfurter waren hingegen geknickt. "Es ist schwierig etwas zu sagen, es ist ein bitterer Abend. Wir haben alles reingehaut, man muss aber Salzburg gratulieren", sagte Manuel Ganahl.