"Slow Food" im Trend

Europas größte Lebensmittelmesse setzte voll auf entschleunigten Genuss

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    Impressionen von "Salone del Gusto" in Turin

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    Impressionen von "Salone del Gusto" in Turin

Die Messe versprach nicht nur punkto Interesse alle bisherigen Rekorde zu brechen: Landwirte aus 150 Ländern, kleine gewerbliche Produzenten und Händler hochwertiger regionaler Spezialitäten aller Kontinente boten ihre Produkte zum Verkosten und zum Kauf an.

International besetzt

Ein großer Markt erstreckte sich quer durch die Messehallen und zeigte eine bunte Mischung aus Ausstellern aus der ganzen Welt, die ihre Delikatessen anboten. Das Publikum konnte dabei nicht nur Bekanntschaft mit verschiedenen gastronomischen Traditionen schließen, sondern auch zusehen, wie Delikatessen aus unterschiedlichen Regionen der Welt zubereitet werden. Überdies konnten die Gourmets viel über Zubereitung und Zutaten sowie die Geschichte der Ernährung und die Traditionen der Völker lernen.

Österreich stark vertreten

Österreich spielte beim diesjährigen "Salon des Geschmacks" eine nicht unbedeutende Rolle. Slow Food Wien hat mit Wiener Produzenten einen eigenen Stand beschrieben. Die Schinkenmanufaktur Thum, die traditionellen Wiener Beinschinken nach 150 Jahre alter Tradition herstellt, die Bäckerei Joseph Brot mit ihrem doppelt gebackenen Sauerteigbrot, der Wiener gemischte Satz, sowie Gegenbauer Essig waren in Turin vertreten. Slow Food Wien stellte auch ein ganz besonderes Projekt vor: Junge Flüchtlinge kochen Gerichte aus ihrer Heimat.

Traditionelle Speisen im Mittelpunkt

"Die Wiener Küche ist so wie die Architektur, Kunst und Bevölkerung eine bunte Mischung von Einflüssen aus allen Ecken des ehemaligen österreich-ungarischen Kaiserreichs. In Turin werden traditionelle Speisen in den Mittelpunkt rücken und diese mit einer modernen und doch typisch Wienerischen Einstellung beleuchten", so ein Sprecher von Slow Food Wien im Vorfeld der Messe. Weltweit zählt Slow Food mehr als 100.000 Mitglieder, in Österreich sind es rund 2.000 - Tendenz steigend.

Nicht vergessen auf "Mutter Erde"

Neben der Messe "Salone del Gusto" fand in Turin auch der internationale "Terra Madre"-Kongress ("Mutter Erde") von Slow Food statt. Ein Netzwerk von Lebensmittelbündnissen, Akademikern, Köchen, Landwirtschafts- und Tierzüchtervertretern sowie jungen Menschen aus mehr als 170 Ländern waren in Turin eingetroffen, um die Probleme der Landwirtschaft in Zeiten der Globalisierung zu diskutieren. "Terra Madre" will die Gründung lokaler Lebensmittelgemeinschaften fördern. Tausende solcher kleinräumigen Gemeinschaften gibt es bereits. Sie alle setzen sich für eine lokale, nachhaltige Lebensmittelproduktion ein, die das Gleichgewicht des Planeten und das von Generation zu Generation überlieferte Wissen achtet.

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