Sabitzer nach CL-Gala mit Lob überhäuft

von Sabitzer nach CL-Gala mit Lob überhäuft © Bild: APA/APA/dpa/Bernd Thissen

Mit einem Tor und zwei Assists führte Sabitzer Dortmund ins Halbfinale

Zwei Tore am Wochenende in der Liga, drei Torbeteiligungen am Dienstag in der Champions League - ÖFB-Teamkicker Marcel Sabitzer befindet sich knapp zwei Monate vor dem Start der Europameisterschaft in Topform. Dank einem Tor und zwei Assists des 30-jährigen Mittelfeldspielers zog Borussia Dortmund mit einem 4:2-Sieg über Atletico Madrid ins Halbfinale der Fußball-Königsklasse ein. Dort wartet Paris St. Germain, das Barcelona mit einem 4:1 eliminierte.

"Es war unglaublich, wie er heute gespielt hat", war Sabitzers Trainer Edin Terzic nach dem Spiel bei Sky voll des Lobes. Sabitzer selbst gab zu Protokoll: "Seit Tag eins habe ich mich hier sehr wohl gefühlt und das Vertrauen ist da. In den letzten Wochen läuft es für mich persönlich sehr gut und ich möchte da weitermachen."

Nach einem guten Start und der 2:0-Pausenführung war Dortmund auf dem besten Weg, nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel die Wende zu schaffen. Als es nach 65 Minuten 2:2 stand, schienen die "Schwarz-Gelben" vor dem Aus. "Das war ja eine Achterbahnfahrt", erklärte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Diese fand dank Sabitzer ein erfolgreiches Ende. Zuerst bereitete er das 3:2 von Niclas Füllkrug (71.) per Flanke vor, drei Minuten später schoss er selbst mit seinem schwächeren linken Fuß Dortmund ins Halbfinale. "Er war schon in den letzten Spielen gut, an diesem Abend war er überragend. Es ist ein klares Zeichen dafür, dass man einem Spieler ein paar Wochen Zeit geben muss, bis er sich integriert hat", sagte Watzke über ihn.

Nicht zuletzt durch die Unterstützung der Fans gelang Dortmund der erste Semifinaleinzug seit 2013. "Es war eine unglaubliche Stimmung im Stadion. Selbst als es diese Rückschläge in der zweiten Halbzeit gab, haben alle den Glauben hochgehalten und uns nach vorne gepeitscht", sagte Terzic. Auch Sabitzer war vor allem nach seinem Tor überwältigt. "Pure Ekstase. Wenn 80.000 hier das Stadion fast einreißen, dann willst du es selbst auch gleich miteinreißen. Es war pure Freude. Es ist etwas ganz Spezielles", sagte der Matchwinner.

Diese Unterstützung wird es auch im Halbfinale brauchen, in dem Dortmund zuerst zu Hause auf Paris trifft. In der Gruppenphase kam es bereits zum Duell der beiden Teams, in Frankreich behielt PSG mit einem 2:0-Sieg die Oberhand, das Spiel in Deutschland endete 1:1.

Der Aufstieg der Truppe um Kylian Mbappe kam durchaus überraschend, ging doch der FC Barcelona nach dem 3:2-Auswärtssieg auch im Rückspiel früh mit 1:0 in Führung. Eine Rote Karte für Verteidiger Ronald Araujo wegen einer Notbremse (29.) brachte aber die Wende, die im 4:1-Sieg für die Pariser endete.

"Es ist ein Jammer. Unsere Champions League ist wegen der Fehler des Schiedsrichters vorbei. Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass er eine Katastrophe war. Das ist die Realität", sagte Barcelonas Trainer Xavi nach dem Spiel erzürnt. Der Trainer selbst erhielt wegen eines Wutausbruchs von Referee Istvan Kovacs ebenfalls Rot. "Es ist schade, dass die Arbeit der Saison durch einen unnötigen Ausschluss zunichte gemacht wurde", erklärte der scheidende Coach abschließend.

Davon profitierten die Pariser, für die Superstar Mbappe mit einem Doppelpack brillierte. "Einen Abend wie diesen als Pariser zu erleben, ist großartig. Wir haben noch einen Schritt vor uns, bevor wir das Finale in Wembley erreichen, also müssen wir ruhig bleiben. Ich habe den Traum, mit Paris die Champions League zu gewinnen", sagte er. Dafür bietet diese Saison wohl die letzte Gelegenheit, Mbappe steht Berichten zufolge vor einem Sommerwechsel zu Real Madrid.