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Auf Baumgartners Landeplatz sieht man normalerweise aus anderem Grund nach oben

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  • Roswell liebt Außerirdische
    Bild 1 von 15 © Bild: Corbis

    Seit dem angeblichen UFO-Absturz oder "Roswell-Zwischenfall" 1947 pilgern viele "Gläubige" in die Kleinstadt New Mexikos.

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    Der kleinen Stadt konnte nichts Besseres passieren: Das Geschäft mit den Aliens rennt so gut wie in Braunschlag nach dem Maria-Wunder. Unser Tipp: der abgefahrene Geschenkeshop "Alien Zone".

Sie schauen aus den Fenstern, stehen vor Geschäften, in Restaurants würden sie sogar Rabatt bekommen: Die Aliens in Roswell sind allgegenwärtig. Vor 65 Jahren soll in der Stadt in New Mexiko ein UFO vom Himmel gefallen sein, seitdem ranken sich die wildesten Gerüchte um den Crash. Und die Einheimischen tragen ihr Scherflein dazu bei: "Es ist im Juli 1947 etwas Außergewöhnliches passiert", meinte etwa Marianna vom Veranstaltungszentrum von Roswell mit einem breiten Grinsen.

Geheimnisvoller, trostloser Ort

Roswell ist ja eigentlich eine trostlose Gegend. Bereits beim Landeanflug dominiert der rote Boden rund um die Stadt, der einer Mondlandschaft gleicht. Der Flughafenterminal ist so klein, dass die Flugzeuge direkt beim Eingang stehen bleiben und die Gangway per Hand hingeschoben wird. Entlang der Hauptstraße von Rosswell säumen hauptsächlich Schnellimbisse, Trailer Parks und verlassene Häuser den Weg. Das Rathaus wirkt verloren. Seit Jahrzehnten kommen jedoch scharenweise die Menschen nach Roswell, um mehr über den geheimnisvollen Ort zu erfahren, der angeblich einmal von Außerirdischen heimgesucht wurde. Am kommenden Dienstag wird der Salzburger Felix Baumgartner dort seinen Stratosphärensprung wagen.

Untertassen-Absturz im Sommer 1947

Begonnen hat alles im Sommer 1947, als von ersten UFO-Sichtungen in der Gegend berichtet wurde. Privatpilot Kenneth Arnold sah etwa einen gewaltigen Flash und danach mehrere Untertassen, wie im UFO-Museum von Roswell zu lesen ist. Anfang Juli sollen es über 150 Sichtungen gewesen sein. Anfang Juli dann das ungewöhnliche: Auf einer Farm soll sogar ein UFO abgestürzt sein. Ranchvorarbeiter Mac Brazel fand mysteriöse Trümmer.

Obduktion der Außerirdischen

Die Geschichte des UFO-Crashs machte die Runde. Ein paar Stunden später wurde diese "Untertassen-Geschichte" von der US-Armee wieder dementiert, ein abgestürzter Wetterballon sei es gewesen, kein UFO. Doch der Mythos war geboren. Die Spekulationen rund um die Aliens, die in den 1970er Jahren erneut angeheizt wurden, halten sich bis heute. Sogar die Mittzwanzigerin Marianna vom Veranstaltungscenter wusste zu berichten, dass eine Krankenschwester bei der Obduktion eines Außerirdischen dabei gewesen sein will. "Drei Lebewesen wurden geborgen, zwei waren tot, aber einer war am Leben", wird im UFO-Museum ein Armeeangehöriger zitiert, der dieses Geheimnis kurz vor seinem Tod seinem Sohn erzählt haben soll. Sie hätten große Augen und große Köpfe gehabt.

Das Geschäft mit den Aliens

Dass die Stadt nun vom Alien-Zirkus profitiert, liegt auf der Hand. Souvenirshops, in denen aufblasbare Außerirdische, T-Shirts mit witzigen Alien-Sprüchen ("Wer sagt mir, dass ich nicht als erster hier war") und grüne Kaffeetassen verkauft werden, machen ihr Geschäft. Auch unter der Woche sind die Shops bummvoll. Dennis Balthaser unternimmt mit Interessierten sogar eine UFO-Führung, wo er auch auf den alten Armeeflugplatz führt, wo die Aliens angeblich obduziert wurden.

UFO-Festival

Und jedes Jahr veranstaltet Roswell im Juli ein Festival für UFO-Jünger. "Tausende Menschen aus der ganzen Welt kommen nach Roswell. Es gibt Wettbewerbe für das beste Outfit", berichtete Marianna. "Und hier kennt jeder jemanden, der schon einmal ein UFO gesehen hat", betonte sie. Im UFO-Museum werden in der Sommerzeit bis zu 1.000 Besucher täglich gezählt.

Hotels voll

Über belegte Hotelzimmer konnte sich Roswell zur Zeit auch freuen. Da Felix Baumgartner seinen spektakulären Stratosphären-Sprung absolviert hat, gastieren zahlreiche Medien dort. 25 internationale Medien sind vor Ort und 40 TV-Stationen übertrugen das Spektakel weltweit live. Aus dem Weltall auf die Erde fliegen? Für Roswell scheinbar doch etwas Ungewöhnliches.

Unsere Reise-Tipps:
HINKOMMEN
Vorsicht bei der Buchung: Mehrere Orte auf der Welt heißen Roswell. Ihr gesuchtes Reiseziel befindet sich im Südosten New Mexikos. Die American Airlines fliegen drei Mal täglich von Dallas/Fort Worth bzw. vier Mal die Woche von Los Angeles.
SEHENSWERT
International UFO Museum and Research Center
Roswell Museum and Art Center
Bottomless Lakes State Park
SCHLAFEN
Best Western Sally Port Inn
Pecos Flavors Winery
Hampton Inn & Suites Roswell
ESSEN
Martin's Capitol Cafe
EINKAUFEN
Alien Zone (witziger Geschenkeshop)
PFLICHTTERMIN
UFO Festival (Anfang Juli)
SKURRIL
In Roswell wird am Sonntag kein Alkohol verkauft.

Kommentare

Ignaz-Kutschnberger

Nur mal ne kurze Frage: Steht UFO jetzt für "Unbekanntes Flug-Objekt"...oder für "außerirdisches Flugobjekt"??...Weil in der Bevölkerung können viele nicht unterscheiden zwischen einfach nur "unbekannt" sprich der "normalen Durchschnittsbevölkerung" nicht bekannt...und "außerirdisch" (nicht von diesem Planeten)!!... UFOs gibt es nämlich so einige die beim Militär unter Geheimhaltung prodziert werden und in geheimen Militär-Operationen zum Einsatz kommen...und wo erst 10 oder 15 Jahre danach die normale Bevölkerung über deren Existenz informiert wird!! (zB. Tarnkappen-Flugzeuge)

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