Rinder-TBC: Fünf Vorarlberger Höfe gesperrt

Vier der Fälle traten im Montafon auf - Durchwegs negative Befunde im Klostertal

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Vorarlberg kämpft schon seit mehreren Jahren gegen die Tierseuche. Galten zunächst das Kloster- und das Silbertal als Brennpunkte, so wurde seit vergangenem Jahr auch das Montafon zum Bekämpfungsgebiet.

In drei Montafoner Betrieben war die diagnostische Tötung jeweils eines Tieres notwendig. Während bei zwei dieser Höfe ein erster Zwischenbefund noch ausstand, zeigte die Untersuchung im dritten Fall, dass keine TBC-Infektion vorlag. Die Sperre des Hofes bleibt aber bis zur Nachuntersuchung des gesamten Bestandes aufrecht. Im vierten betroffenen Montafoner Betrieb ergab ein Schnelltest einen positiven Befund. "Für den endgültigen Nachweis muss noch das Ergebnis der Kultur abgewartet werden", sagte Landesveterinär Norbert Greber. Das bedeutet, dass auch für diesen Hof eine Sperre von noch mindestens acht Wochen besteht.

Die Sperre über den Betrieb in Dornbirn ist nach einem Verdachtsfall verhängt worden, der im Zuge der Schlachtung eines Tieres auftrat. In diesem Fall wurde der Mastbetrieb gesperrt. Wie es zu der Infektion des Rindes in Dornbirn kam, ist noch völlig ungeklärt, da laut Greber keine wie auch immer geartete Verbindung zu den Risikogebieten festzustellen war.

Wie Greber weiters bekannt gab, sind die im Vorjahr gestarteten Untersuchungen des Rotwildbestands mehr oder weniger abgeschlossen. So wurden allein zwischen 1. April und Ende November vergangenen Jahres insgesamt 620 Rotwildproben auf TBC kontrolliert. Erfreulicherweise sei ein Rückgang der Fallzahlen eingetreten, insbesondere im Klostertal. Die im Vorjahr befürchtete Ausweitung des betroffenen Gebiets sei ausgeblieben, die positiven Fälle konzentrierten sich wieder mehr auf die bekannte Kern- und Randzone des TBC-Vorkommens, so Greber. Leider habe sich das Übergreifen der Infektion auf gewisse Bereiche des hinteren Montafons bestätigt.

Mit TBC infiziertes Rotwild gilt als Hauptursache für das Auftreten von TBC bei Rindern in Vorarlberg - da Alpvieh und Rotwild im Sommer denselben Lebensraum nutzen, ist es in den vergangenen Jahren zu Ansteckungen gekommen. Rindertuberkulose ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die auf den Menschen übertragbar ist. Ein Mensch kann sich über Rohmilch, rohes Fleisch und bei der Schlachtung infizieren, aber auch durch Einatmen des Erregers in verseuchten Ställen. Unmittelbare Gefahr für den Konsumenten besteht aufgrund der vielfältigen Untersuchungen, Pasteurisierung und Sicherheitsmaßnahmen aber nicht.

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