Putin gratulierte Ex-Bundespräsident Fischer zum 80. Geburtstag

Russischer Präsident: "Mit großer Wärme erinnere ich mich an unsere Treffen und an die konstruktiven und inhaltsreichen Gespräche"

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Wiederholt war es zu Treffen zwischen Putin und Fischer in dessen Amtszeit gekommen. Nach der Annexion der Krim durch Russland von der Ukraine im Frühjahr 2014, die EU-Sanktionen nach sich zog, war Österreich der erste EU-Staat, den Putin offiziell besuchte. Der Empfang in der Bundeshauptstadt war damals umstritten. Kritik kam von Menschenrechtsorganisationen, ukrainischen Vereinen, den Grünen, aber auch internationalen Politikern. Die österreichische Politik vom damaligen Bundespräsident Fischer abwärts argumentierte mit der Brückenfunktion Österreichs. Vor allem die bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen wurden - und werden - hochgehalten.

Zuletzt hatte sich Ex-Bundespräsident Fischer nicht an der Teilnahme von Putin an der Hochzeit von Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) im vergangenen August gestoßen. "Ich werde einer Außenministerin des Jahres 2018 keinen Vorwurf machen, wenn sie sich um gute Beziehungen zu Russland bemüht", sagte der Sozialdemokrat Fischer im Interview mit der Tageszeitung "Die Presse". Zahlreiche SPÖ-Vertreter hatten im Sommer die Entscheidung von Kneissl, Putin zu ihrer Hochzeit am 18. August in die Südsteiermark einzuladen, heftig kritisiert.

"In Russland kennt man Sie als einen prinzipiellen Befürworter der Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Staaten, der für die Vertiefung der gegenseitig vorteilhaften bilateralen Zusammenarbeit in diversen Bereichen viel geleistet hat. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie nach wie vor Ihre Aufmerksamkeit den aktuellen Fragen der russisch-österreichischen Tagesordnung widmen", heißt es in dem Brief Putins an Fischer. "Ihre politische Erfahrung, Professionalismus und Kenntnisse sind sowohl in Österreich als auch auf der internationalen Ebene nach wie vor gefragt."

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