"Pornografische" Metall-Skulptur in Türkei: Vollbusige Frau sorgt für große Aufregung

Ex-Bürgermeister von Kunstwerk erschüttert

Einige Lokalpolitiker sprechen von Pornografie und einem jugendgefährdeten Objekt mitten in der Stadt. Bewohner von Kemer sollen sogar damit gedroht haben, die Skulptur mit Steinen zu bewerfen, falls sie nicht abgerissen werde. Der Bildhauer wundert sich und spricht von einem Ausdruck reiner Liebe und Zuneigung.

Ex-Bürgermeister sprach von "Pornografie"
Das sechs Meter hohe Kunstwerk an einer Kreuzung an der Hafenstraße von Kemer war in der vergangenen Woche eingeweiht worden. Seitdem hagele es Proteste, sagte Ex-Bürgermeister Mustafa Gül, einer der Gegner des Werks. Gül sprach von "Pornografie". Der Kreisvorsitzende der fromm-konservativen türkischen Regierungspartei AKP, Zafer Yaman, gab zu Protokoll, er habe sich geschämt, als er die Skulptur zum ersten Mal gesehen habe. Die Darstellung der Metallfiguren sei auch frauenfeindlich: "Wird es demnächst Skulpturen mit anderen Stellungen geben?" fragte er. Dagegen erklärte Amtsinhaber Hasan Seker, das Werk sei bei Urlaubern in Kemer so beliebt, dass die Touristen inzwischen schon Schlange stünden, um sich davor fotografieren zu lassen. Künstler Zafer Sari kann die Aufregung nicht so recht verstehen. Sein Werk erzähle doch von Liebe und Zuneigung, sagte er. Er bedauere es, wenn diese "reinen Gefühle" jetzt durch die Porno-Debatte beschmutzt würden. (APA/red)