So leben die Pfanners

NEWS hat die Chefin des Fruchtsaftmachers zu Hause im Vorarlberger Wolfurt besucht

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    Seit 23 Jahren wohnt die Familie des Fruchtsaftkonzerns in diesem 220 Quadratmeter großen Haus in Wolfurt.

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    Lieblingsplatz

    Auf der Bank vor dem Schuppen legt Pfanner-Chefin Marie-Luise Dietrich den Arbeitsstress ab.

Das optisch schlichte Haus kam ohne Vordach, ja sogar ohne Holz daher. Ein Stilbruch im Ländle. "Ja", amüsiert sich Marie Luise Dietrich noch heute, "wir haben für ziemliches Aufsehen gesorgt." Die traditionelle, alteingesessene Architektur passte aber eben nicht zu den beiden. Das Haus war Statement. Ein Zeichen für Aufbruch - für Pfanner, für die Region.

Schlicht, aber inspirativ

Und das wirkte. Heute ist das Haus der Dietrichs Inspiration für die neue, innovative Architektur im Rheinthal. Man könnte fast unbescheiden sagen, es ist Zeichen der kulturellen Erneuerung der ganzen Region. Doch schauen wir näher hin: Die Villa selbst zeichnet sich durch klare Linien und ihre elegante Einfachheit aus. Viel Platz, viel Licht und vor allem sehr viel Kommunikations- und Rückzugsmöglichkeiten dominieren den rund 220 Quadratmeter großen Wohnsitz.

Erklärter Lieblingsplatz der Familie ist die Küche samt Esszimmer. Hausherrin Marie-Luise kocht für ihr Leben gerne, und die anderen probieren ebenso gerne vom Ergebnis. Jeden Samstag zieht es die Pfanner-Chefin auf den Markt ins nahe Dornbirn, um regionale Produkte einzukaufen. "Ich bin eine Wirtshaustochter", erklärt sie begeistert. "Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen." Klar, dass Gäste regelmäßig kommen. Klar, dass traditionell Österreichisches wie der Tafelspitz fix auf der Speisekarte steht.

Was die Einrichtung betrifft, setzen die Dietrichs auf italienische Design-Klassiker. Die Bibliothek im Obergeschoß ist aus Holz in Naturtönen. Einen bunten Kontrast zum schlichten Interieur bilden die selbstgemalten Bilder an den Wänden. Seit zwanzig Jahren widmet sich Marie-Luise der Malerei. Die Leidenschaft entstand nach dem Besuch bei einer kunstbeflissenen Freundin in Lech. Seitdem nimmt sich die Hobby-Malerin jedes Jahr eine Woche frei, um sich der Kunst zu widmen. "Diese Auszeit ist für mich wichtig, um Kraft zu tanken."

Geheime Gartenvielfalt.

Jetzt im Frühjahr zieht es die Familie hinaus in den Garten, der einen herrlichen Blick auf das umliegende Bergpanorama bietet. Das grüne Fleckchen ist sowohl Ort der Entspannung als auch Terrain für lebhafte Grillpartys.

Am Rasen, der einstigen Fußballwiese für die Söhne Stephan (27), Johannes (25) und Matthias (21), wachsen - die Profession verpflichtet - viele Obstbäume. Und die hat die Fruchtsaftmacherin am liebsten im Blick. Nämlich dann, wenn sie auf dem schmiedeeisernen Bänkchen vor dem alten Holzschuppen, an dem sich Weinreben emporrekeln, den Tag ausklingen lässt. Im kleinen Gemüsegarten nebenan werden unter anderem Zucchini, Mangold und Paradeiser geerntet. Eine Hecke oder Sträucher als Abgrenzung zu den Nachbarn gibt es nicht. Offenheit nach allen Seiten und allen Plätzen lautet die Devise der Familie.

Klar, dass das Anwesen auf Gäste einladend wirkt. Vor allem freilich der Whirlpool auf der Terrasse, mit dem Sohn Matthias bei Freunden punktet. Doch ab und zu wird die Wellnessoase geschlossen. Wenn nämlich die Altvorderen in Ruhe entspannen wollen. Denn eines ist sicher: Genießen kann ma, als Pfanner.

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