Ein Entertainer der alten Schule

Silvia Meister über Rapps Rückkehr in die ORF-Primetime

von Peter Rapp - Ein Entertainer der alten Schule © Bild: NEWS

Peter Rapp kann mich nicht leiden. Seine Aversion geht auf die späten 1990er-Jahre zurück. Es war die Zeit, als große Hauptabendshows noch Publikumsrenner waren und Rapp gemeinsam mit Martina Rupp die von Kathrin Zechner höchst erfolgreich installierte ORF-Show „Champion“ moderierte. In dieselbe Ära fiel Peter Rapps Privatkonkurs.

Einerseits schrieb ich damals Lobeshymnen über die „Showrakete Champion“, andererseits saß ich ihm wegen der Konkurssache unangenehm im Nacken. Insistierte bei seinen Anwälten, stellte ihm unangenehme Fragen, tauchte auf, wo er mich nicht vermutet hätte. Aber egal – wie immer man auch zur Privatperson Peter Rapp stehen mag: Unbestritten war und ist sein Ausnahmetalent als TV-Mann. Und dass ihn ORF- Direktorin Kathrin Zechner jetzt zurück in die Primetime holt, ist ziemlich clever.

Zwar können die Jungen, die Kernzielgruppe der „Großen Chance“, bis dato vermutlich relativ wenig mit ihm anfangen. Doch das wird sich ändern, wenn Rapp im Herbst in der Jury der Talentshow on air geht. Denn der TV-Dino hat, was wenige besitzen: Er strahlt vor der Kamera diese unglaubliche Leichtigkeit des Seins aus. Er ist authentisch, spielt keine Rolle, sondern bleibt der, der er auch privat ist. Und genau das macht letztlich einen großen Entertainer aus.

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