Passanten in Berlin zeigten Erdogan den Stinkefinger

Als der Konvoi des türkischen Präsidenten vorbeifuhr

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Als die Wagenkolonne des international umstrittenen Staatschefs am frühen Nachmittag nach dem Verlassen des Kanzleramts die Wilhelmstraße passierte, hielten ihm Passanten am Straßenrand als Zeichen des Protests den ausgestreckten Mittelfinger entgegen, wie ein AFP-Reporter beobachtete.

Bei zahlreichen Veranstaltungen demonstrierten am Freitag tausende Menschen gegen den Erdogan-Besuch. Allein zu einer Großdemonstration "Erdogan not welcome" am Potsdamer Platz erwarteten die Veranstalter am Nachmittag rund 10.000 Teilnehmer.

Am Donnerstag war Erdogan zu dem dreitägigen Besuch eingetroffen. Am Freitagmorgen wurde er von Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren im Schloss Bellevue empfangen. Später traf er Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Mittagessen.

Sperren wegen des Berlin-Besuchs Erdogans erschwerten die Arbeit von Bundestags-Abgeordneten. "Nun behindert #Erdogan schon die Arbeit der Opposition in Deutschland", twitterte der Linken-Parlamentarier Stefan Liebich am Freitag. "Ich komm nicht in den Bundestag. Alles abgesperrt." Seine Fraktionskollegin Petra Pau berichtete prompt von einer ähnlichen Erfahrung: "Bei mir war es umgekehrt, ich kam 50 Minuten nicht raus", twitterte die Bundestagsvizepräsidentin.

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