Ratten-Alarm vor dem Louvre

Touristen beschweren sich über Plage - Nager machen sich vor Museum breit

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Paris - Ratten-Alarm vor dem Louvre

Ariane Dalle wundert sich nicht über die Rattenplage. "Es gibt hier so viel Abfall, es ist schon ziemlich schmutzig", sagt die Pariserin, die nahe des Jardin des Tuileries arbeitet und hier immer wieder ihre Mittagspause verbringt. "Überall sind Zigarettenstummel und Essensreste. Die Leute respektieren einfach nicht die Umwelt." Verärgert zeigt sie auf den Müll, der sich auf dem akkurat geschnittenen Rasen des Parks anhäuft, obwohl überall Mistkübel stehen.

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— KrissyVann(@KrissyVann) 31. Juli 2014

Museum: "Ratten gibt es das ganze Jahr"

"Ratten gibt es das ganze Jahr", heißt es im Louvre-Museum. "Aber die Picknicks im Sommer ziehen noch mehr an." Während Kammerjäger in dem weitläufigen Park normalerweise alle zwei Monate gegen die Nager zu Felde ziehen, rücken sie im Sommer mindestens einmal pro Monat an. "Wenn sich die Ratten besonders stark vermehren wie derzeit, dann wird die Firma sofort vom Museum informiert, damit sie so schnell wie möglich und häufiger eingreifen kann", sagt Museumssprecherin Elise Guillou.

Seit rund acht Jahren breiten sich Ratten wieder vermehrt in der französischen Hauptstadt aus, weiß Frederic Devanlay von der Rattenbekämpfungs-Firma Avipur zu berichten. Wie viele Ratten es in Paris gibt, weiß niemand, Schätzungen zufolge aber kommen auf jeden Bewohner mindestens zwei. Und weil eine weibliche Ratte pro Jahr fünf Mal Nachwuchs bekommen kann - jeweils fünf bis zwölf Babys - und der Nachwuchs schnell eigene Kinder bekommt, summiert sich die Zahl der Nachkommen pro Ratte binnen eines Jahres auf 5.000 Tiere, rechnet Devanlay vor.

Ratten vor allem in Metro-Tunneln und Kanalisation

In Pariser Tiefgaragen, den Metro-Tunneln und der Kanalisation fühlen sich die Ratten pudelwohl - und sie verlieren immer mehr die Scheu vor Menschen. "Sie gewöhnen sich an sie und suchen immer mehr ihre Nähe", sagt Devanlay. Das ist nicht nur für Zartbesaitete widerlich, sondern wegen des Risikos von Krankheitsübertragungen auch nicht ungefährlich.

Im Jardin des Tuileries, der sich vom Louvre bis zur Place de la Concorde erstreckt, reagieren viele Besucher aber entspannt auf die tierischen Besucher. Der Park erscheine ihm nicht besonders schmutzig, sagt Ralf Frankemölle aus dem nordrhein-westfälischen Stadtlohn, der mit seiner Familie Paris besucht und gerade eine Semmel verzehrt. Und Ratten gebe es schließlich überall.

Auch ein Freund des Studenten Alexandre sieht die Sache eher locker. "Wir sind in der Nähe vom Seine-Ufer, es ist heiß, sie suchen was zu Essen", sagt Ken. "Solange sie nicht direkt zu uns kommen, stört mich das nicht."

Kommentare

in wien hatten wir ratten im büro......

Ein Zustand, der sich in Europa etabliert hat: Viel Geld für den Eintritt verlangen und dann zu geizig sein um sich auch um die Leute zu kümmern. Früher war es absolut üblich, dass die Straßenreinigung dafür sorgte, dass sich dieses Problem nicht festsetzen konnte. Heute ist man zu geizig die Straßenreinigung dafür zu entlohnen.
Das ist das Grundübel, an dem wir bald zugrunde gehen werden.

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