Paischer will ohne "Beingreifer" glänzen: Österreicher seiner Spezialtechnik beraubt

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Paischer will ohne "Beingreifer" glänzen: Österreicher seiner Spezialtechnik beraubt

Für den 28-jährigen Paischer bedeutet der Verzicht auf den Beingreifer (direktes Fassen oder Blocken unterhalb des Gürtels) eine große Umstellung. "Ich mache das zwanzig Jahre so, das hat sich automatisiert. Ich bin im besten Judoalter, einem 18-Jährigen fällt es leichter, sich umzustellen als einem 28-Jährigen. Die Gefahr, dass ich ihn mache, ist natürlich immer gegeben. Zum Glück passiert es mir im Training ganz selten und im Wettkampf bis jetzt noch nie, und ich hoffe, das bleibt so", erzählte Paischer im Gespräch mit der APA. Das sofortige Hansokumake (Disqualifikation) findet er allerdings sehr hart und hätte es begrüßt, erst einmal ein Shido (Strafe für kleines Vergehen/Anm.) auszusprechen bzw. schlechte Angriffe zu bestrafen.

Die jetzt verbotenen Techniken waren die europäische Taktik gegen die Japaner, erläuterte Paischer. "Die Japaner haben jahrelang klassisches Judo trainiert und waren auf die Beingreifer nie so spezialisiert. Wir müssen uns jetzt neue Sachen überlegen, wie wir gegen sie ankommen." Mit den Änderungen wollte sich die IJF wieder deutlicher von anderen Kampfsportarten und Ringertechniken abgrenzen. "Man will weg von Ringen, weg vom Boxen, weg von MMA und sich positionieren", sagte Paischer. MMA ist die Abkürzung für Mixed Martial Arts (gemischte Kampfkünste) und eine eigenständige, relativ neue Art des Vollkontaktwettkampfes, sie vereint Techniken aus verschiedenen Kampfsportarten.

(apa/red)