Ost-Ghouta laut Miliz-Kommandant geteilt - Hilfskonvoi verschoben

Rotes Kreuz wollte am Donnerstag Güter für 70.000 Menschen liefern

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Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte schon am Mittwochabend berichtet, Ost-Ghouta sei praktisch zweigeteilt. Ein Sprecher der Rebellengruppe Failak al-Rahman wies hingegen die Berichte über eine Teilung des Gebietes östlich von Damaskus zurück.

Unterdessen hat das Rote Kreuz einen für Donnerstag geplanten Hilfskonvoi für die Not leidenden Zivilisten in der syrischen Rebellenenklave Ost-Ghouta verschoben. Die Lage an Ort und Stelle sei derzeit zu unsicher, um die Hilfen wie geplant auszuliefern, sagte eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) am Donnerstag zu der französischen Nachrichtenagentur AFP. "Unter solchen Bedingungen ist es uns nicht möglich, den Einsatz auszuführen", so Ingy Sedky, IKRK-Sprecherin in Syrien.

Der Konvoi hätte nach Angaben der Vereinten Nationen Hilfsgüter für rund 70.000 Menschen in die Stadt Duma in Ost-Ghouta bringen sollen. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte am Mittwoch an alle Konfliktparteien appelliert, den für Donnerstag vorgesehenen Hilfskonvoi zu ermöglichen. Nötig sei ein "sicherer und ungehinderter Zugang für weitere Konvois, um wichtige Lieferungen für Hunderttausende bedürftige Menschen liefern zu können", hatte Guterres gesagt.

Am Montag war der Versuch einer ersten Hilfslieferung abgebrochen worden, weil der Konvoi wegen anhaltender Luftangriffe vorzeitig das Kampfgebiet wieder verließ. Nur 32 von 46 Lastwagen hatten vollständig entladen werden können.

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian rief Russland und den Iran auf, ihren Einfluss auf den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad geltend zu machen und ihn zur Einhaltung der von der UNO geforderten 30-tägigen Feuerpause zu drängen. Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Mittwoch zur Einhaltung der entsprechenden am 24. Februar beschlossenen Resolution aufgefordert, um Hilfe in das Gebiet bringen zu können. Der Minister bekräftigte zudem die Entschlossenheit seines Landes zu handeln, sollte nachgewiesen werden, dass Menschen durch Chemiewaffen getötet wurden. Wie eine mögliche militärische Intervention aussehen könnte, sagte er aber nicht.

Ost-Ghouta wird seit 2013 von Regierungstruppen belagert und mehrheitlich von islamistischen Rebellengruppen kontrolliert. In dem Kampfgebiet sollen 400.000 Menschen leben.

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