Orthodoxer Jude in Zürich nach Angriff in Lebensgefahr

von Orthodoxer Jude in Zürich nach Angriff in Lebensgefahr © Bild: APA/APA/dpa/Daniel Reinhardt

Antisemitische Vorfälle nehmen leider zu (Symbolbild)

In Zürich ist Samstagabend auf offener Straße ein orthodoxer Jude mit einer Stichwaffe lebensgefährlich verletzt worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde ein 15-jähriger Schweizer als Tatverdächtiger festgenommen. "Die laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich sowie der zuständigen Jugendanwaltschaft gehen in alle Richtungen und schließen explizit auch die Möglichkeit eines antisemitisch motivierten Verbrechens mit ein", berichtete die Polizei weiter.

Bei dem Angegriffenen handelt es sich um einen 50-jährigen Mann. Die Polizei wurde am Abend wegen eines Streits zwischen mehreren Personen gerufen. Zu den Hintergründen und dem genauen Tathergang wurde am Sonntag noch ermittelt.

Der Zustand des Mannes habe sich stabilisiert, schrieb der Züricher Gemeinderat Jehuda Spielman, der den Angegriffenen nach eigenen Angaben kennt, auf der Plattform X. Der Generalsekretär des israelitischen Gemeindebundes, Jonathan Kreutner, zeigte sich im Schweizer Fernsehen erschüttert. "Es ist sehr selten, dass es zu physischen Angriffen auf Juden kommt in der Schweiz. So ein Fall ist wirklich eine neue Dimension." Nach Angaben der Polizei wurden die Sicherheitsvorkehrungen an jüdischen Einrichtungen in Zürich verschärft.

Am Sonntagabend versammelten sich nach ersten Schätzungen mehrere Hundert Menschen in Zürich zu einer Mahnwache. Viele trugen gelbe Regenschirme. Sie gelten als Symbol gegen Antisemitismus.