"ORF-Umfrage" zeigt Sorgen um ökonomische Zukunft

von "ORF-Umfrage" zeigt Sorgen um ökonomische Zukunft © Bild: APA/APA/THEMENBILD/EVA MANHART

Umfrage ergab eher ein negatives Bild

Über 90.000 Personen sind dem ORF-Aufruf zur "Dialogoffensive" gefolgt und haben vom 14. Februar bis 6. März bei einer Online-Umfrage zu aktuellen Themen teilgenommen. Die Ergebnisse offenbarten unter anderem eine mehrheitlich negative Stimmung bezüglich der Zukunft und aktuell für ein Fünftel der Befragten aus ökonomischer Sicht ein "gerade noch so über die Runden Kommen". Für 87 Prozent der Befragten waren Fake News ein Problem, für 77 Prozent der Klimawandel.

Ziel der Umfrage war es laut ORF, das Stimmungsbild der Bevölkerung zu erheben. "Um relevantes Programm für alle Menschen in Österreich gestalten zu können, ist es wichtig zu wissen, wie es unserem Publikum geht", fasste ORF-Generaldirektor Roland Weißmann die Motivation hinter der Umfrage zusammen.

Hauptergebnisse der Erhebung ergaben demnach, dass mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden zufrieden mit der eigenen Lebenssituation sind (69 Prozent sehr bzw. eher zufrieden). Die höchste Zufriedenheit besteht mit der eigenen Wohnsituation (85 Prozent sehr bzw. eher zufrieden), gefolgt von der Arbeits-/Ausbildungs- und Beschäftigungssituation (75 Prozent) bzw. der gesundheitlichen Situation (ebenfalls 75 Prozent), gefolgt von der wirtschaftlichen Situation (67 Prozent) und dem Verkehrs- und Mobilitätsangebot in der Region (64 Prozent).

Geht es Richtung Zukunft, wird die Stimmung jedoch verhaltener: 57 Prozent schauen eher pessimistisch nach vorn, nur 43 Prozent eher optimistisch Gestimmte verbleiben. Sorge bereiten den meisten derzeit kriegerische Handlungen in der Welt (77 Prozent) vor Inflation (66 Prozent), dem fehlenden Zusammenhalt in der Gesellschaft (62 Prozent) und dem Aufgehen der Schere zwischen Arm und Reich (61 Prozent), hieß es zu den Ergebnissen.

Ein Viertel der Befragten gibt weiters an, vor wirtschaftlichen Herausforderungen zu stehen: 20 Prozent der Teilnehmenden meinten, "gerade so über die Runden" zu kommen und für weitere fünf Prozent reicht es nach eigenen Angaben "vorne und hinten" nicht. Knapp die Hälfte (47 Prozent) zweifelt daran, im Alter mit der voraussichtlichen Pension auszukommen. Nur 27 Prozent glauben daran.

Den Klimawandel bezeichneten 77 Prozent als ein ernst zu nehmendes Problem, auf dessen Folgen wir als Gesellschaft reagieren müssten. 22 Prozent sahen darin keine wirkliche Bedrohung und fanden die Darstellung der Auswirkungen in der Öffentlichkeit übertrieben. Die Einschätzung, wonach der gesellschaftliche Zusammenhalt in der jüngsten Vergangenheit deutlich abgenommen habe, ist mit 85 Prozent weit verbreitet. Falschinformationen und Fake News im Internet sind für die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreich eher schwer zu erkennen, meinen 87 Prozent der Befragten.

Konkret danach gefragt, welche Informationsangebote zu interessanten Themenbereichen man sich im ORF wünscht, haben 62 Prozent der Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer Dokumentationen bzw. Reportagen genannt, gefolgt von ausführlichen Berichten und Analysen (48 Prozent) sowie Kurznachrichten (44 Prozent).

Die Auswertung der Umfrage erfolgte durch das Marktforschungsinstitut Integral. Ausgewählte Ergebnisse der sendungsbegleitenden Umfrage wurden am vergangenen Mittwoch, im Rahmen eines "ORF 1 Spezial: Wie geht's Österreich? ORF fragt" von Mariella Gittler präsentiert.

An der Umfrage konnten sich alle Interessierten beteiligen. Es wurde keine Stichprobe nach strengen wissenschaftlichen Kriterien gezogen, die Ergebnisse sind also nicht repräsentativ für die gesamte österreichische Bevölkerung. Die Daten wurden nach soziodemografischen Merkmalen (etwa Alter und Region) proportional zur tatsächlichen Verteilung in der österreichischen Bevölkerung gewichtet.

Auf stehen die Ergebnisse zum Download zur Verfügung, inklusive weiterer Auswertungen nach soziodemografischen Gruppen wie Alter oder Bundesland.