Orban verteidigt Anti-Soros-Kampagne

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Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat die jüngste Werbekampagne seiner Regierung gegen den US-Mäzen George Soros gegen Antisemitismus-Vorwürfe verteidigt. Soros sei für die massenhafte "illegale Migration" aus dem Nahen Osten verantwortlich und gefährde damit die Sicherheit Ungarns.

Jeder, der dies tue - "ungeachtet seiner Herkunft, Religionszugehörigkeit oder seines Vermögens" habe mit politischen und rechtlichen Gegenmaßnahmen Budapests zu rechnen, schrieb Orban am späten Freitagabend an den Präsidenten des Verbands Jüdischer Gemeinden in Ungarn (MAZSIHISZ), Andras Heisler. "Der Milliardenspekulant George Soros" habe "unzählige Male klargemacht", dass er Millionen "Migranten" in Europa "ansiedeln" wolle.

Seit Tagen prangen in ganz Ungarn große Plakate, die einen lächelnden Soros darstellen, mit dem Text: "Lassen wir nicht zu, dass Soros als Letzter lacht". Unter demselben Slogan laufen auch Werbespots im staatlichen Fernsehen und Rundfunk.

Heisler hatte zuvor die Regierung aufgefordert, diese Plakate abzubauen, da diese "antisemitische Regungen" hervorriefen. MAZSIHISZ vereinigt die meisten jüdischen Gemeinden des Landes, einige orthodoxe oder progressive Gemeinden sind nicht Mitglied. MAZSIHISZ hat bisher versucht, mit Orbans Regierung zu kooperieren, obwohl deren Umgang mit der Erinnerung an die ungarische Beteiligung am Holocaust in Teilen der Gemeinden auf Kritik stößt.

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