Lisa Perterer legt los

20-jährige Triathletin peilt als Jüngste des Teilnehmerfeldes einen Platz in den Top 20 an

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Olympia London Triathlon - Lisa Perterer legt los

Perterer macht also den Anfang. Die 20-Jährige ist die Jüngste der qualifizierten 55 Athletinnen, nur die für eine Landsfrau hineingewechselte Britin Lucy Hall ist noch um vier Monate jünger. Sie und ihre Landsfrau Vicky Holland sollen für die Lokalfavoritin Helen Jenkins Führungsarbeit leisten. Jenkins ist auf einen Podestplatz programmiert. Weitere Gold-Anwärterinnen sind die Schweizerin Nicola Spirig und die Australierin Erin Densham, aber auch noch einige andere mehr.

Dazu gehört Perterer nicht. "Es geht darum, Erfahrung zu sammeln", erklärte ihre Trainerin Eva Dollinger der APA. Dollinger war vor 2008 in Peking selbst bei Olympia, musste das Rennen nach einem Raddefekt aufgeben. "Lisa darf sich vom Olympia-Zeug nicht verrückt machen lassen. Ich nehme ihr jede Art von Druck", sagte die Tirolerin. Dollinger hat das Training Perterers erst im Herbst 2011 übernommen, daher ist das London-Ticket eine Riesensache.

Rennen im Hyde Park
Alle ihre Punkte in der Olympia-Qualifikation hat Perterer in der zweiten Hälfte der zweijährigen Qualifikationsperiode geholt, das wertet ihre Teilnahme noch auf. Austragungsort des Triathlons ist der Hyde Park. Start, Ziel und die Wechselzone befinden sich am Ufer des Gewässers Serpentine, hier werden die 1,5 Kilometer im Schwimmen zurückgelegt. Danach geht es auf sieben Runden zu exakt 6,137 Kilometern auf dem Rad und schließlich auf vier 2,5-km-Runden im Laufschritt.

Während Schwimmen und Laufen ausschließlich im Park stattfinden, geht die Radstrecke auch in den öffentlichen Verkehr. Als der Kurs am Donnerstag für eine knappe Trainingsstunde gesperrt worden ist, hat das ein kleines Verkehrschaos verursacht. "Es sind zwei, drei scharfe Kurven drinnen", erläuterte Robert Michlmayr, Sportdirektor und Olympia-Delegationsleiter des österreichischen Verbandes (ÖTRV). "Die Radstrecke ist sehr flach", fügte Perterer an.

Beim Schwimmen alles geben
Die Villacherin wurde bis vor zwei Wochen von einer kleinen Verletzung im linken Knie geplagt, zugezogen Anfang Juli während des Schwimmtrainings im Becken beim Abstoßen von der Wand. "Daher mussten wir den Fokus zwei Wochen lang auf das Schwimmen legen, aber das war eigentlich sehr segensreich", gab Dollinger an. Denn so kam ihr Schützling beim Schwimmen in bessere Form, was sehr wichtig sein könnte. Dollinger: "Lisa muss beim Schwimmen alles geben."

Entscheidend wird auch sein, ob Neopren-Anzüge erlaubt sein werden. Das ist nur bis zu einer Wassertemperatur von 20 Grad der Fall. Am Mittwoch wurden im Serpentine 19,7 Grad, am Donnerstag 19,8 Grad gemessen. "Mit Neopren hätte Lisa einen Vorteil, da sich da das Feld mehr zusammenschiebt", verriet Dollinger. "Auf dem Rad muss sie dann taktisch klug fahren." Heißt, dass Perterer keine Führungsarbeit leisten oder ein Loch zufahren, sich für den Laufpart schonen soll.

Top 20 als Ziel
Die in den vergangenen beiden Wochen absolvierten Lauftrainings haben klar gemacht, dass die Laufpause keine Spuren hinterlassen hat. "Ich werde von Anfang an Vollgas geben", kündigte Perterer an. "Die Top 20 wären mein Ziel, vielleicht gehen sich auch die Top 15 aus." In dem 55-köpfigen Feld wäre das ein großes Versprechen für die Zukunft, auch für die olympische. Denn ob ihrer Jugend könnte Perterer noch einige Olympia-Triathlons vor sich haben.

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