Oberösterreich: Schwere Vorwürfe gegen Caritas-Einrichtungen

Kinder sollen misshandelt und sexuell missbraucht worden sein Früherer Mitarbeiter klagt an

Soziallandesrat Josef Ackerl erklärte dazu auf Anfrage der APA, er werde die Vorwürfe durch die Sozialabteilung des Amtes der Landesregierung prüfen lassen, außerdem habe er die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Was den Verfasser des Schreibens anlangt, so verwies Ackerl darauf, dass es sich um einen kürzlich von der Caritas entlassenen Mitarbeiter handle. Seitens der Direktion der Caritas wurde für Montagnachmittag eine Stellungnahme angekündigt.

Das Schreiben trägt als "Unterschriften" sieben Vornamen von angeblichen Opfern der Misshandlungen und des sexuellen Missbrauchs, die sich in den vergangenen Jahren im Caritas-Kinderdorf St. Isidor und in einem Heim der Caritas im Bezirk Eferding ereignet haben sollen. Auf dem Schreiben ist auch eine Handy-Nummer angeführt.

Auf Anruf der APA meldete sich der ehemalige Caritas-Mitarbeiter und Verfasser des Schreibens. Er wolle aber am Telefon nicht mehr sagen als in dem Brief stehe, die Vorfälle würden jedenfalls zum Teil 20 Jahre zurückliegen, zum Teil aber auch erst wenige Monate. Er habe selbst einen Fall miterlebt, für weitere Vorkommnisse gebe es "Zeugen", sagte der Mann.

In dem Schreiben wird auch berichtet: "Nachweislich ist nun ein Mädchen aus St. Isidor an einer Überdosis verstorben, weil sie mit diesen Belastungen nicht mehr klar kam". Dies sei im Februar 2003 gewesen, behauptete der "Aufdecker" und Ex-Mitarbeiter der Caritas gegenüber der APA. Man hoffe, dass sich auf Grund der jetzigen "Veröffentlichung" noch weitere "Opfer" melden, hieß es am Schluss des Schreibens. (apa)