Hochwasser: Tödlicher
Kajakunfall auf Erlauf

42-jähriger Wiener wurde abgetrieben und trieb regungslos im Wasser

von
Niederösterreich - Hochwasser: Tödlicher
Kajakunfall auf Erlauf

Die Gruppe hatte ihre Tour laut Landespolizeidirektion Niederösterreich trotz Hochwassers des Flusses in Erlaufboden im Gemeindegebiet von Mitterbach an der Erlauf (Bezirk Lilienfeld) gestartet. Der Wiener habe mit seinem Kajak bei Gaming (Bezirk Scheibbs) die zuvor besprochene Fahrlinie verlassen und geriet in weiterer Folge in eine sogenannte "Walze", wodurch er kenterte. Er dürfte dabei aus seinem Kajak gestürzt sein und wurde abgetrieben.

Rettung kam zu spät

Ein Teilnehmer versuchte, den Verunglückten mittels Wurfsack aus dem Wasser zu retten, was aber aufgrund der starken Strömung misslang. Zwei weitere Freunde stiegen aus ihren Kajaks, fuhren mit einem Pkw flussabwärts und konnten letztendlich den leblos in Ufernähe treibenden Verunglückten aus dem Wasser ziehen. Die beiden Retter führten sofort Reanimationsmaßnahmen durch und hielten diese bis zum Eintreffen der Rettung aufrecht. Nach weiterer medizinischer Versorgung durch den Notarzt des Notarzthubschraubers C15 wurde der 42-jährige Sportler in kritischem Zustand ins Landesklinikum St. Pölten geflogen, wo er intensivmedizinisch betreut wurde. Die Bemühungen der Ärzte blieben aber vergeblich.

Ruhe eingekehrt

Ansonsten ist nach den heftigen Regenfällen, die vielerorts zu Überflutungen geführt hatten, in Niederösterreich wieder Ruhe eingekehrt. "Im Großen und Ganzen sind die Einsätze abgeschlossen", sagte Feuerwehrsprecher Alexander Nittner. Seit Freitag standen 5.100 Mitglieder im Einsatz. Das Bundesheer unterstützte mit 287 Soldaten das Land bei den Aufräumarbeiten.

"Vereinzelt gibt es noch Einsätze", so Nittner. Am Montagvormittag waren noch sechs Feuerwehren mit Aufräumarbeiten in den Bezirken Neunkirchen, Wiener Neustadt und Baden beschäftigt. Dabei handle es sich überwiegend um Reinigungs- und Säuberungsarbeiten an den eingesetzten Gerätschaften. Im Mostviertel lagen in den vergangenen Tagen die Flüsse und Bäche laut Landesfeuerwehrverband im Bereich eines fünf- bis 30-jährlichen Hochwassers. In einigen Oberlaufbereichen der Pielach und Ybbs sei sogar ein 100-jährliches Hochwasser überschritten worden, hieß es in einer Aussendung.

Besonders stark war die Gemeinde Frankenfels im Pielachtal betroffen, die vorübergehend sogar von der Außenwelt abgeschnitten war. "Die Lage hat sich mittlerweile beruhigt. Heute gibt es Sonnenschein", so Bürgermeister Franz Größbacher (ÖVP) auf APA-Anfrage. Noch sei das gesamte Schadensausmaß nicht bekannt, aber es seien in etwa zwei bis drei Dutzend Liegenschaften von den Auswirkungen des Hochwassers betroffen. "Das Schwierigste ist aber, wieder die Infrastruktur entlang der Ufer herzustellen", sagte Größbacher. Kleinere Brücken und Stege seien weggeschwemmt worden, zudem gebe es Uferanrisse, die die Straßen gefährden. Eine Schadenskommission soll am Dienstag im Ort eintreffen.

Kommentare