NEWS-Reportage über Sansibar: Insel aus 1001 Nacht weckt Sehnsucht nach Exotik

Das Tor nach Ostafrika wird zur Bade-Destination Jetzt locken Fünf-Sterne-Resorts an tollen Stränden

Die Schönheit Sansibars bezauberte die Araber schon vor 1.000 Jahren. Die Sultane von Oman machten Stone Town auf der kleinen Insel vor der Küste Tansanias kurzerhand zu ihrer Hauptstadt - auch wenn das Sultanat selbst 3.000 Kilometer davon entfernt lag.

NEWS-Reportage über Sansibar: Insel aus 1001 Nacht weckt Sehnsucht nach Exotik

Für die Araber war Sansibar das Tor nach Schwarzafrika - und die Hauptstadt Stone Town war damals eine der prächtigsten Städte der Welt. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Stone Town Handelsdrehscheibe für Gold, Elfenbein, Gewürze - und Sklaven.

Das Haus des berüchtigten Sklavenhändlers Tippu Tip, der noch bis 1907 den damals bereits illegalen Menschenhandel betrieb, ist heute ein fixer Bestandteil jeder Besichtigungstour in Stone Town, einem noch immer magischen Ort, auch wenn die feuchte Seeluft der einstigen Pracht der Gebäude zugesetzt hat. Die einst strahlend weißen Fassaden in den oft nur zwei Meter breiten Gassen sind heute von grauem Schimmel überzogen - aber gerade das verleiht Stone Town ein besonderes Flair.

Insel mit Vergangenheit
Die Sansibaris sind heute noch stolz auf ihre ruhmreiche Vergangenheit. Die manifestiert sich vor allem im "House of Wonders". Direkt am Hafen von Sansibar gelegen, gab es hier, nur zwei Wochen später als in London, die ersten elektrisch betriebenen Glühbirnen der Welt und Afrikas ersten Aufzug - alles Zeichen von Macht und Reichtum des Sultans von Sansibar.

Insel mit Zukunft
Langsam öffnet sich Sansibar dem Tourismus. Dabei bedient man sich auch des bekanntesten Sohnes der Insel. Immerhin stand das Geburtshaus von Freddy Mercury, legendärer Leadsänger der Popgruppe "Queen", in Stone Town. Und im "Mercurys", der derzeit angesagtesten Beachbar am Hafen, hält man die Erinnerung an den großen Sohn der Stadt bis weit nach Mitternacht aufrecht. Überhaupt gibt sich die arabische Welt Sansibars weltoffener als die meisten moslemischen Länder der Welt. Schicke Kneipen wie das "Sweet Eazy" oder das "La Fenice" und edle 5-Sterne-Hotels wie das "Serena Inn" oder das "Africa House" direkt am Meer bieten arabischen Luxus, gepaart mit afrikanischer Gastfreundschaft.

Traumstrände
Sansibar ist drauf und dran, eines der begehrtesten Badeparadiese in Afrika zu werden. Die natürlichen Voraussetzungen dazu sind perfekt. Im Osten und im Norden beim Cap Nungwi liegen Sandstrände wie aus dem Bilderbuch - puderweicher, cremefarbener Korallensand, dazu Palmen und das türkisblaue Meer des Indischen Ozeans. Der verheerende Tsunami vom 26. Dezember hat auf Sansibar keine Opfer gefordert, denn die Küsten sind durch mächtige, vorgelagerte Riffe perfekt geschützt. Einziger Wermutstropfen:

Durch die hohen Gezeiten (bis 6 Meter) kann man bei Ebbe nicht an allen Stränden baden, da sich das Meer hier bis zu zwei Kilometer zurückzieht. Entlang der Riffe gibt es dafür einige der schönsten Tauchreviere Afrikas. Längst haben internationale Hotelketten traumhafte Resorts aufgebaut, die mit 5*-Luxus locken. (NEWS, NR.3/2005)