Türme der Zweifel in Mohovce

Ingenieure decken gravierende Mängel am grenznahen Atomkraftwerk Mochovce auf -einmal mehr gewinnt die Diskussion um die Sicherheit der Atomkraft an Fahrt. Ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiert? Und: Ist diese Technik überhaupt zukunftsfähig? Auf den Spuren einer grenzüberschreitenden Debatte.

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Das waren wilde Zeiten damals", sagt Patricia Lorenz, Atomexpertin bei der Umweltschutzorganisation Global 2000. Während der zweistündigen Autofahrt von Wien ins 199 km entfernte Mochovce erzählt die Aktivistin mit dem blonden Kurzhaarschnitt von den Anfängen des Kampfes, den sie gemeinsam mit Gleichgesinnten zunächst gegen den Bau, dann gegen den Betriebsstart und schließlich gegen die Erweiterung des slowakischen Atomkraftwerkes geführt hat. Die Rede ist von Sommercamps, harmlosen Sitz-Demonstrationen, aber auch von waghalsigen Kletteraktionen über Zäune und auf die gigantischen Kühltürme, die mit Wasserwerfern und sogar erhobenen Schusswaffen beendet wurden. Das war in den späten 1990ern.

Trotz der seither ununterbrochenen Bemühungen der Atomkraftgegner ragen die konkaven Türme, acht an der Zahl, noch immer wie graue Riesen aus der unspektakulären Hügellandschaft. Die Demonstranten konnten wenig gegen die eineinhalb Meter dicken Betonwände ausrichten - geschweige denn gegen die Betreiber des Kraftwerks. Schneeweißer Wasserdampf steigt in regelmäßigen Schwaden tonlos und gemächlich aus den breiten Schloten. Sie wirken solide, robust, unzerstörbar.

Doch glaubt man den jüngsten Berichten von Patricia Lorenz und ihren Informanten, trügt der Schein gewaltig: Im Inneren der knapp 30 Jahre alten Anlage sollen die Zustände außer Kontrolle geraten sein.

Die komplette Reportage lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von News (Nr. 15/2019)!