Warum tut sie sich das nur an?

Karin Lehner über Natascha Kampuschs Befreiungsschlag

von Karin Lehner © Bild: NEWS/Marcus E. Deak

Natascha Kampusch absolviert einen öffentlichen Spießrutenlauf: Sie weinte bei Günther Jauch und stellt sich dem Martyrium, die Geschichte ihrer 3.096 Tage dauernden Gefangenschaft als Kinofilm erlebbar zu machen. Es sind beklemmende Bilder, die nichts auslassen. Nicht ihre erste Periode. Nicht die erste Nacht mit Priklopil. Auch nicht Demütigungen wie Nacktkochen und -putzen. Vielen geht diese öffentliche Aufarbeitung zu weit. Sie verdächtigen Kampusch des Eigen-PR-Ausverkaufs. Dabei will sie uns doch nur endlich klarmachen, dass sie das Opfer ist. Dazu braucht es mehr Mut als für feige Anonym-Postings.

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