Meine Kaserne bleibt leer

Stefan Melichar über den Umgang der Politik mit Asylwerbern

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Der meint, Innenministerin Mikl- Leitner (ÖVP) könne ihm ja Kasernen abkaufen. Diese Linie vertrat 2012 übrigens schon Klugs Vorgänger Norbert Darabos (SPÖ). Das Argument der „budgetären Notwendigkeit“ kann man getrost vergessen: Eine vorübergehende Unterbringung muss einer Verwertung nicht im Weg stehen. Das größere Problem: Zwei der leeren Kasernen stehen im SPÖ-regierten Burgenland. Dort wird 2015 gewählt. Und in Eisenstadt ist man ob der Debatte so nervös, dass beide Kasernen jetzt rasch „in burgenländische Hand“ kommen sollen – wenn nötig, finanziell unterstützt durch das Land.

Die unausgesprochene Angst: Sind erst einmal Asylwerber da, könnte ein zweites Traiskirchen entstehen. Das Lager dort war auch einmal eine Kaserne. Die Lösung ist einfach: Alle Bundesländer müssten quotengemäß Asylwerber aufnehmen. Und zwar nicht nur zu 88 Prozent, wie ein fauler Kompromiss vorsieht. Alles andere ist gegenüber traumatisierten Flüchtlingen menschenunwürdig – zu hundert Prozent.

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