Neuer A9-Straßentunnel
Gleinalm ab 21. Juli

Alte Röhre des Gleinalmtunnels und beide Plabutschröhren werden generalüberholt

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Der Neubau der zweiten Gleinalm-Röhre hat 2013 begonnen, mit der Generalsanierung der alten Röhre bis zum Frühjahr 2019 ist der Gleinalmabschnitt der A9 dann zweiröhrig befahrbar und damit ein wesentliches Gefahrenmoment ausgeschaltet. Im August 2001 waren bei einem Brand nach einem Unfall in der Röhre vier Menschen ums Leben gekommen. 2016 - ebenfalls im August - hatte ein niederländischer Bus zu brennen begonnen, was zum Glück "nur" Verletzte forderte.

Bau und Sanierung kommen auf rund 243 Millionen Euro. Der 1978 eröffnete Gleinalmtunnel ist 8,320 Kilometer lang. Länger sind in Österreich nur der 1987 eröffnete Arlberg-Straßentunnel mit 13,972 Kilometern und der ebenfalls seit 1987 geöffnete Plabutschtunnel mit 10,085 Kilometern. Zuletzt wurden noch Tests der neuen Sicherheitsausstattung sowie der Lüftung durchgeführt. Bei der Katastrophenübung mit rund 250 Einsatzkräften ging man vom Szenario eines havarierten, in Brand geratenen Busses im Tunnel aus.

Der Plabutschtunnel entlastet die Stadt Graz seit 30 Jahren vom Durchzugsverkehr und führt unter der westlichen Hügelkette an der Stadtgrenze hindurch, mit dem Plabutsch als höchster Erhebung (754 Meter Seehöhe). In knapp zweijähriger Bauzeit saniert die Asfinag den seit 30 Jahren im Dienst befindlichen Tunnel an der A9. Der seinerzeit lange umstrittene Tunnel wurde am 27. Juni 1987 einröhrig mit der etwas kürzeren Oströhre (9,919 Kilometer) eröffnet. 2003 kam die Weströhre hinzu. Bis zu 40.000 Fahrzeuge nutzen den seit 2004 voll ausgebauten Tunnel täglich anstatt mitten durch die Stadt Graz zu fahren. Letzteres würde unweigerlich zu einem Verkehrskollaps führen würde, hieß es seitens der Asfinag.

Für die Sanierung wurde ein Spezialkonzept erarbeitet. Zur Früh- und Abendspitze kann der Verkehr ungehindert durch beide Tunnels rollen. Nach der Abendspitze werden die Fahrzeuge in jene Röhre geführt, in der nachts im Gegenverkehr gefahren wird. In der zweiten, dann gesperrten Tunnelröhre können die Baufirmen arbeiten, müssen aber bereits vor der Frühspitze die Baustelle geräumt und gesäubert haben - weil dann erneut beide Tunnelröhren befahrbar sein müssen. Die Bauarbeiten finden in der gesperrten Röhre von Montag bis Samstag, also nur nachts jeweils zwischen 20.00 und 5.00 Uhr statt. Ausschließlich an verkehrsarmen Wochenenden wird auch an Sonntagen tagsüber gearbeitet. Dann ist eine Tunnelröhre bereits von Samstag 18.00 Uhr bis Montag 5.00 Uhr gesperrt.

Die Fertigstellung ist für September 2019 vorgesehen, wobei Restarbeiten ohne Verkehrsbeschränkung noch bis Jahresende durchgeführt werden. Die Gesamtinvestition beträgt 64 Millionen Euro. Neu errichtet werden 20 zusätzliche Fluchtwege, davon sind 17 begehbar und drei befahrbar. Drei begehbare der insgesamt bereits vorhandenen 20 Fluchtwege werden vergrößert und zu befahrbaren ausgebaut. Erneuert werden weiters der Brandschutz bei Ein- und Ausfahrten, der Beton beim Einfahrtsportal sowie die Tunnelbeschichtung und die Löschwasseranlage. Der Plabutschtunnel erhält auch das System AKUT (akustisches Tunnelmonitoring) mit 280 Mikrofonen, welche "unnormale" Geräusche (Bremsen, Türen knallen, Schreie) erkennen und Alarm schlagen. Dazu kommen 400 neue Kameras. In Summe werden 245 Kilometer Energie-, 66 Kilometer Daten- und 260 Kilometer Lichtwellenleiter-Kabel verlegt.

( S E R V I C E - Nähere Info unter www.asfinag.at abrufbar.)

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