Nationales Zentrum für postvirale Erkrankungen kommt

von Nationales Zentrum für postvirale Erkrankungen kommt © Bild: APA/APA/dpa/Friso Gentsch

Auch die Diagnostik von Long Covid soll verbessert werden (Symbolbild).

Das Gesundheitsministerium investiert eine Million Euro in die Errichtung eines Nationalen Referenzzentrums für postvirale Erkrankungen. Das gab Minister Johannes Rauch (Grüne) am Samstag in einer Aussendung bekannt. Die Einrichtung soll als Drehscheibe für die Forschung dienen. Rauch hofft in der Folge auf eine bessere medizinische Versorgung auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Ausschreibung werde bis Ende März veröffentlicht.

Die Vergabe soll wie geplant im Sommer erfolgen, hieß es am Samstag. Die Summe von einer Million Euro ist vorerst für den Zeitraum von drei Jahren budgetiert.

Zu postviralen Erkrankungen gehören unter anderem Long Covid und ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom). "Für Menschen mit Long COVID und ME/CFS ist der Weg zur Diagnose und zielgerichteten Behandlung besonders kompliziert", wurde der Minister zitiert. Ihre Versorgung sei "eindeutig eine soziale Frage", hieß es weiter. "Sie haben langfristig mit gesundheitlichen Einschränkungen zu leben, sind oft auch nicht voll arbeitsfähig." In Österreich wird allein die Anzahl an Patientinnen und Patienten mit ME/CFS auf bis zu 80.000 geschätzt.

Das Referenzzentrum soll Informationen für Gesundheitspersonal und Betroffene aufbereiten und auch die politische Entscheidungsfindung unterstützen. Zudem solle der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis intensiviert werden und so zu einer besseren Diagnostik, Therapie und Versorgung für die Betroffenen beitragen.

Die österreichische Gesellschaft für ME/CFS forderte seit langem ein solches Zentrum. Rauch hatte Ende November angekündigt, die Empfehlungen des Obersten Sanitätsrates (OSR) zur medizinischen Versorgung von Menschen mit postviralen Erkrankungen umzusetzen.