Mutter von Bert Nussbaumer hat Hoffnung: "Mein Sohn lebt, das weiß ich ganz genau"

"Frage ist, ob es jemanden gibt, der ihn finden will" Mutter des Verschleppten: Außenministerium tut viel

Mutter von Bert Nussbaumer hat Hoffnung: "Mein Sohn lebt, das weiß ich ganz genau"

Was den politischen Druck zur Freilassung ihres Sohnes betrifft, gibt sich die Oberösterreicherin keinen Illusionen hin. Zwar habe Außenministerin Ursula Plassnik (V) die Frage gegenüber ihrer US-Amtskollegin Condoleezza Rice, irakischen Politikern und dem iranischen Chefdiplomaten angesprochen. "Die Frage ist, was das nützt. Die Frage ist, ob es jemanden gibt, der den Bert wirklich finden will", sagte Nussbaumer im "Kurier". Das Außenministerium tue jedenfalls "sehr viel", betonte sie.

Auf eigene Faust nach ihrem Sohn suchen will Maria Nussbaumer nicht. Zwar komme der Gedanke immer wieder, doch "es wäre sinnlos". "Erstens würden wir keine Einreisebewilligung bekommen. Und zweitens wären wir ohne militärische Hilfe dort verloren. Wo sollten wir anfangen zu suchen?"

Der damals 25-jährige Ex-Soldat Nussbaumer war am 16. November des vergangenen Jahres gemeinsam mit vier US-Mitarbeitern der privaten Sicherheitsfirma Crescent Security Group im Südirak gekidnappt worden, als er einen Lebensmittelkonvoi in den Krisenstaat begleitete. Wer Nussbaumer entführt hat, ist unklar, ebenso, ob die Entführer einen politischen oder kriminellen Hintergrund haben. Über Forderungen der Entführer ist bisher nichts bekanntgeworden.

Im Dezember tauchten zwei Videos mit Aufnahmen Nussbaumers und der anderen Entführten auf. Im März wurde bei einer Hausdurchsuchung eine Liste von Namen mit Entführten gefunden, auf der auch jener des Oberösterreichers stand. Die Tageszeitung "Österreich" berichtete im Sommer unter Berufung auf Verbindungsleute der Eltern der amerikanischen Entführten, Nussbaumer sei im Juni in der Nähe von Basra gesichtet worden.

(apa/red)