Missbrauchsbeauftragter: Berlinale sollte Signal zu #MeToo senden

Johannes-Wilhelm Rörig fordert auch Beschwerdestelle für Filmbranche

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Er forderte demnach auch eine Beschwerdestelle für die Filmbranche. Schon im Oktober hatte er wegen #MeToo die Bundesregierung aufgerufen, mehr gegen Sexismus zu tun. "#MeToo macht deutlich, wie schwer es ist, das Schweigen zu brechen, wenn es keine allgemein bekannten und leicht zugänglichen Beschwerde- und Hilfeangebote gibt und Frauen mächtigen Agenten, Regisseuren oder Produzenten gegenüberstehen", wurde Rörig nun weiter zitiert.

Berlinale-Chef Dieter Kosslick sagte den Funke-Zeitungen: "Mit den Events, die wir bei den Filmfestspielen präsentieren, möchten wir auch zu einer Veränderung innerhalb der Branche beitragen." So gebe es Veranstaltungen zur Vielfalt, in denen es "nicht nur um Übergriffigkeit und Gewalt gegenüber Frauen und Kindern, sondern generell um Diskriminierung und Missbrauch" gehe. Zudem sei die Jury um Regisseur Tom Tykwer mit drei Männern und drei Frauen paritätisch besetzt, sagte Kosslick.

Die Debatte über sexuelle Gewalt und Diskriminierung hat ihren Ursprung in der Filmbranche. Im Herbst beschuldigten Schauspielerinnen in den USA den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Seither meldeten sich mit dem Schlagwort #MeToo (deutsch: Ich auch) weltweit zahlreiche weitere Opfer auch in anderen Branchen zu Wort.

Die diesjährige Berlinale läuft vom 15. bis 25. Februar.

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