"Jetzt kann ich wieder laufen"

Nach einem Sportunfall war Jacqueline Raab gelähmt, 2012 begann ihr zweites Leben

von Die "Miss Vienna" 2007 war gelähmt und kann jetzt wieder laufen. © Bild: www.sebastianreich.com

Dieser Moment, als der Schlag aus dem Nichts kam, alles um sie herum schwarz wurde und dann nur noch Leere in Händen, Armen und Beinen war, sie kaum noch sprechen konnte und nur eines hatte: entsetzliche Angst – Jacqueline Raab wird ihn niemals wieder vergessen.

Es war der 5. Mai, jener Tag, der das Leben der ehemaligen Miss Vienna 2007 für immer verändern sollte. Denn an jenem Samstag rollte der zweifachen Judo-Staatsmeisterin beim Training ein Kollege unerwartet gegen den Kopf. Die Folge: Der dritte und vierte Halswirbel verschoben sich, wurden zusammengedrückt, das Rückenmark eingeklemmt. Jacqueline hatte am ganzen Körper kaum erträgliche Schmerzen, konnte sich nicht mehr bewegen.

Einzige Rettung: OP.

In der Folge begann ein Wettlauf gegen die Zeit. Die junge Frau wurde sofort ins Lorenz- Böhler-Unfallkrankenhaus gebracht. Das Röntgen zeigte schließlich das ganze Ausmaß der Verletzungen: Das Rückenmark war so stark geschädigt, dass sie ab dem Hals abwärts querschnittsgelähmt war – ähnlich wie Samuel Koch, jener junge Mann, der sich bei einem riskanten Sprung über mehrere Autos in der TV-Show „Wetten, dass ..?“ die Wirbelsäule brach, künstlich beatmet werden musste und seither im Rollstuhl sitzt. „Genau das war mein größter Albtraum. Ich wusste, dass ich so einen Zustand, so ausgeliefert zu sein, mich nie wieder bewegen zu können, nicht ertragen würde“, berichtet Jacqueline über die Diagnose, die ihr den Boden unter den Füßen wegzog. Die einzige Hoffnung: ein chirurgischer Eingriff, in dem die Ärzte das beschädigte und hochsensible Rückenmark wieder freilegten.

Das Wunder.

Nur 24 Stunden nach der OP geschah, womit niemand gerechnet hatte: Die junge Frau konnte, noch auf der Intensivstation liegend, ihre Zehen wieder bewegen. Es folgte ein kleiner Erfolg nach dem anderen: Jacqueline schaffte die ersten Schritte, konnte schließlich wieder alleine gehen. Die Chance dafür: 0,01 Prozent. „Mein Arzt“, berichtet Jacqueline, „hat gemeint, dass er so etwas noch nie in seiner Karriere erlebt hat. Also, dass jemand mit solch einer schweren Wirbelsäulenverletzung dem Rollstuhl doch noch entkommt.“

Langsam, im wahrsten Wortsinn Schritt für Schritt, kämpfte sich die junge Frau zurück, fasste wieder Lebensmut: „Ich musste alles von Anfang wieder lernen: eine Tasse halten, sprechen, gehen. Doch meine Eltern und mein Freund haben mich unterstützt.“ Drei Wochen blieb Jacqueline im Spital, zuerst auf der Intensiv- , dann auf der Normalstation. Es folgte eine monatelange Rehabilitation am Weißen Hof bei Wien. Der erste große Erfolg für Jacqueline: als sie zwei Runden um den Sportplatz laufen konnte.

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Kommentare

Das ist ja mal eine gute Nachricht.
Ich gratuliere!

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