Militär rettete vermisste Schülerinnen nach Boko-Haram-Angriff

Genaue Zahl zunächst nicht bekannt

von

Es seien "mit Sicherheit" mehrere Dutzend der verschwundenen Mädchen wieder aufgetaucht, sagte Bego weiter. Die genaue Zahl der Geretteten und Details über ihren Zustand nannte er nicht. Die Gefundenen stünden derzeit "in der Obhut der nigerianischen Armee", sagte er.

Auch blieb am Donnerstag zunächst offen, ob noch weitere Mädchen gesucht wurden. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte noch in der Nacht von der Befreiung von 76 Mädchen berichtet.

Rund 50 Mädchen galten den Behörden zufolge seit dem Angriff vom Montag auf die weiterführende Schule im Ort Dapchi als vermisst. Andere Quellen sprachen von rund 100 vermissten Teenagern. Es war zunächst unklar geblieben, ob die Schülerinnen während des Angriffs schlicht geflohen oder von den Extremisten verschleppt worden waren.

Mehrere Mädchen seien in einem kaputten Fahrzeug aufgefunden worden, hieß es aus Militärkreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Sie seien von den Terroristen allein gelassen worden, nachdem das Auto zu streiken begann, hieß es.

Nur wenige Stunden vor Bekanntwerden der Rettungsaktion hatte Präsident Muhammadu Buhari am Mittwochabend auf Twitter mitgeteilt, er habe das Militär und die Polizei mobilisiert, "um sicherzustellen, dass alle vermissten Mädchen ... gefunden werden".

Boko Haram hatte 2014 mit der Entführung von mehr als 200 überwiegend christlichen Schülerinnen aus dem Ort Chibok weltweit für Entsetzen gesorgt. Eine globale Kampagne unter dem Motto "Bringt unsere Mädchen zurück" wurde von zahlreichen Politikern und Prominenten unterstützt, darunter die damalige US-First-Lady Michelle Obama. Schätzungsweise 100 der Mädchen gelten weiter als vermisst.

Viele von Boko Haram entführte Mädchen und Frauen werden als Sexsklavinnen gehalten oder zwangsverheiratet. Die Extremisten setzen auch immer wieder Frauen bei Selbstmordattentaten ein.

Bei Anschlägen und Angriffen der Terrormiliz sind im Nordosten Nigerias und den angrenzenden Gebieten seit 2009 mindestens 20.000 Menschen getötet worden. Rund 2,5 Millionen Menschen sind in der Region vor der Gewalt geflohen. UNO-Angaben zufolge sind dort etwa fünf Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

Kommentare