Messie-Syndrom & Mietnomaden als Vermieter-Alptraum

Ca. 25.000 € Schaden hinterlässt Mietnomade bzw. "Messie" beim Vermieter

von Messie-Syndrom - Messie-Syndrom & Mietnomaden als Vermieter-Alptraum
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So schnell kann ein Traum sich in Luft auflösen. Ca. 25.000 € Schaden hinterlässt ein Mietnomade bzw. eine Person mit einem Desorganisationsproblem ("Messie") beim Vermieter im Durchschnitt.
Die sichere Geldanlage in "Betongold" entpuppt sich für den Vermieter dann nicht selten als finanzieller Ruin. Rund 2,4 Milliarden Euro Mietausfälle und ca. 1,8 Millionen Menschen mit dem sogenannten Messie-Syndrom, Tendenz steigend, machen Angst.

Der erste Eindruck kann täuschen
Das schicke Auto, die gepflegte Kleidung und die sympathische Art bei der Besichtigung machen bei vielen Vermietern Eindruck. Da wird dann nicht selten darüber hinweggesehen, dass Unterlagen angefordert und geprüft werden sollten - in jedem Fall. Doch manchmal trügt der erste Eindruck und kaum ein Vermieter hätte anfänglich gedacht, dass dieser Mieter gar nicht beabsichtigt hat, jemals Miete zu zahlen. Auch einen Mieter mit einem "Messie-Syndrom" sieht man dies häufig nicht unbedingt an.

Verhalten ist entscheidend
"Dabei möchte ich doch nur einen netten, pünktlich zahlenden Mieter", hört Immobilienmaklerin Sabine Sernau des öfteren, wenn Wohnungsbesitzer vorher bei Ihrer Privat-Vermietung auf die Nase gefallen sind. Ein hohes bzw. sicheres Einkommen garantiert auch nicht in jedem Fall, dass der Mieter, der passende für die Immobilie und passend für den Vermieter ist. Jedes kleine Detail des Verhaltens des Mietinteressenten ist entscheidend. Dabei ist es wie ein Puzzlespiel, welches aus vielen Faktoren sich zusammensetzt, wie Lebensstil, Charaktereigenschaften, Wünsche und nicht zuletzt auch Fakten wie Einkommen, Vermögen, Sicherheit. Im Grunde ist es wie bei einer Jobbewerbung und nicht immer ist derjenige der Richtige, der den besten ersten Eindruck hinterlassen hat, sondern der, der diesen Eindruck auch beim zweiten Mal bestätigen kann.

So gehen Sie auf Nummer Sicher
* Vor dem Abschluss eines Mietvertrages immer eine professionelle Bonitätsprüfung durchführen

* Rechtlich unkompliziert und durchaus üblich ist es beispielsweise, sich vom Vorvermieter eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vorlegen zu lassen oder eventuell auch den Vorvermieter direkt zu kontaktieren und zu befragen .

* Mieterselbstauskünfte zur Ermittlung der Einkommensverhältnisse sollten Standard sein. Fragen Sie ob der Wohnungsbewerber bereits eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat, ein Räumungsprozeß gegen ihn anhängig war oder über sein Vermögen ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde.

* Sinnvoll ist auch die Ermittlung der letzten beiden Wohnorte, zumindest jedoch des bisherigen Wohnortes

*Die Identität des Wohnungsbewerbers sollte unter Vorlage des Personalausweises oder des Passes samt möglichst aktueller Meldebescheinigung überprüft werden

* vor Abschluss des Mietvertrages die vollständige Zahlung der Mietkaution verlangen

* Insbesondere für kleinere Vermieter ist eine Mietausfallversicherung überlegenswert, um die Verluste durch Mietnomaden zu verringern. Zwar bleibt der Vermieter auf den Renovierungskosten ebenso sitzen wie auf den Kosten der Rechtsverfolgung, aber der Verlust wird wenigstens um die Mieteinnahmen verringert.

Weiterführender Link:
immobilientutor.de