Unsere Liebe ist ...

... tiefer als jedes Schwimmbecken - Rogan und seine Verlobte Leanne im Liebes-Talk

von Markus Rogan turtelt verliebt mit seiner Verlobten Leanne Cobb © Bild: Julia Stix

NEWS: Weshalb war es Ihnen beiden wichtig, dass Markus zum Judentum konvertiert?
Markus Rogan: Ich war immer schon fasziniert von dieser Religion. Besonders seit ich für den jüdischen Sportclub Hakoah gearbeitet habe, wo auch meine kleine Schwester seit acht Jahren schwimmt. Außerdem lehrt mein Stiefvater an einer jüdischen Universität in Wien. Leanne ist Jüdin, ihre Eltern sind konservativ. Ich wollte, dass mein Übertritt unsere Familien näher zusammenbringt.
Leanne Cobb: Meine Großmutter ist eine meiner engsten Freundinnen. Sie hat im Zweiten Weltkrieg soviel durchgemacht, ich will sie ehren und die jüdische Familientradition fortsetzen. Mein Großvater ist ursprünglich Pole und meine Großmutter Deutsche. Beide sind dem Holocaust auf einem Boot Richtung Südafrika entkommen. Ich möchte aber auch nicht, dass mein Glaube nur mit diesem Thema besetzt ist, sondern es gemeinsam mit Markus genießen, unsere Familientraditionen zu leben.
Rogan: Leanne ist eine Revoluzzerin. Sie brachte einen "Goi", einen Nichtjuden, nach Hause.

NEWS: Welche Rituale haben Sie befolgt, um zum jüdischen Glauben überzutreten?
Rogan: Ich habe in Amerika 18 Unterrichtseinheiten zu jeweils drei Stunden besucht, eine Synagoge für sechs verschiedene Gottesdienste besucht, habe die sogenannte Mikwe, ein rituelles Taufbad gemacht und eine Woche lang koscher gegessen.
Cobb: Markus ist sehr intelligent – besonders für einen Sportler. Ihn fesselt das Studium der jüdischen Geschichte, er stellt dauernd Fragen.
Rogan: Besonders an Leannes Eltern. Ich möchte ihnen beweisen, dass ich genauso viel übers Judentum weiß, wie sie – oder sogar mehr.

NEWS: Sie haben sich kürzlich verlobt. Leben Sie nun auch zusammen?
Rogan: Ja, wir haben uns eine Wohnung in Los Angeles, in West Hollywood, gekauft.
Cobb: Obwohl wir vorher bereits drei Monate zusammenlebten, fühlt es sich in der gemeinsamen Wohnung jetzt ganz neu an. Das erste Jahr des Zusammenlebens ist oft nicht einfach für Paare, es ist der erste richtige Beziehungstest. Es ist schön, zu Markus nach Hause zu kommen. Er ist immer ganz aufgeregt, wenn ich von der Arbeit heimkomme.

NEWS: Warten Sie dann mit dem Abendessen?
Cobb: Manchmal, aber meistens koche ich. Wir lieben es auch, Freunde zum Essen einzuladen.

NEWS: Haben Sie Österreich nun endgültig verlassen?
Rogan: Ich habe keine Wohnung mehr in Wien, wir leben jetzt in L.A. Wir wären gerne erfolgreich genug, um in Zukunft mehrere Wohnorte zu haben.
Cobb: Ich habe in Südafrika, San Diego, Paris und London gelebt, ich bin gerne in Bewegung. Mal sehen, wohin uns unsere Karrieren noch führen.

NEWS: Sie haben sich vor eineinhalb Jahren im Fitnessstudio kennen gelernt. Was war Ihr erster Gedanke, als Sie sich sahen?
Rogan: Was für ein toller Körper!
Cobb: Ich dachte, dieser Typ nimmt mich aber genau unter die Lupe... Danach haben unsere Fitnesstrainer uns bekannt gemacht. Anfangs wollte ich mein Herz schützen. Ich habe lange gebraucht, um rauszufinden, was für ein Mensch Markus wirklich ist. Für mich war er zuerst ein ganz normaler Mann, der hart trainiert. Die Schwimmszene war mir bis dato unbekannt, ich habe erst in Österreich rausgefunden, dass er ein bekannter Athlet ist.
Rogan: In L.A. sind wir uns schnell sehr nahe gekommen, weil ich nicht von meiner Bekanntheit und meinem Ruhm abgelenkt wurde. Dann kamen wir zum ersten Mal gemeinsam nach Wien. Ich merkte, dass ich extrem selbstbezogen war und vor ihr angeben wollte. Leanne mochte das nicht, sie wollte den Markus zurück, den sie in Amerika kennengelernt hatte.
Cobb: Ja, denn das war der Mensch, in den ich mich verliebt hatte. Manche würden es Ignoranz nennen, aber ich habe Markus nie vorher gegoogelt und wusste nichts über seine beruflichen Erfolge. Ich mochte diesen Medienrummel nicht, der in Österreich plötzlich aufkam.
Rogan: Ich habe selbst gemerkt, dass ich hier vor ihr anders auftrete, als in den USA. Ich hoffe, ich habe das diesmal besser im Griff, als bei unserer ersten gemeinsamen Österreich-Reise.
Cobb: Auf jeden Fall! Markus ist jetzt viel selbstsicherer, auch was unsere Beziehung betrifft. Ich bin sehr glücklich, dass es nicht sein Ruhm war, der uns zusammengebracht hat.

NEWS: Wie hat Ihre Verlobung Ihre Beziehung verändert?
Rogan: Erstmal muss gesagt werden, dass es die beste Verlobung aller Zeiten war.
Cobb: Er hat sich wirklich was einfallen lassen. Er sagte mir, wir fahren nach Odessa, in die Ukraine. Doch stattdessen ging es nach Venedig. Als wir mit einem Boot über den Canal Grande fuhren, sprang er unverhofft ins Wasser. Ich wusste, dass er nicht untergehen würde, aber mein Magen krampfte sich zusammen, was er jetzt wohl vorhatte. Als er wieder ins Boot stieg, ging er auf die Knie und fragte mich, ob ich ihn heiraten will.
Rogan: Vor lauter Aufregung habe ich ihr den Ring einfach nur in die Hand gegeben.
Cobb: Ich habe gerufen, steck mir den Ring an den Finger! Es war die Reise meines Lebens.

NEWS: Sind eineinhalb Jahre Beziehung die richtige Zeit, um sich zu verloben?
Cobb: Mit Anfang 30 weiß man, wer man ist und was man will. Man braucht nicht mehr so lange zu überlegen. Markus hat sich so stark verändert, seit wir zusammen sind. Er ist viel reifer geworden und weiß, was im Leben wichtig ist.
Rogan: Als ich mich in Leanne verliebte, wusste ich, dass ich genau so eine Frau wie sie immer gesucht habe. Wunderschön und mit einem unglaublichen Drive. Mir wurde schnell klar, dass ich bei ihr nicht einfach eine Show abziehen kann, sondern mehr über mich selbst erfahren muss, um ihr dementsprechend mehr bieten zu können. Mein Psychologiestudium hilft mir auch dabei, zu reifen.

NEWS: Heißt das, Sie hängen Ihre Schwimmkarriere an den Nagel?
Rogan: Ich werde diesen Sommer keinen Wettbewerb schwimmen und auch nicht in naher Zukunft. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich irgendwann wieder ins Becken steige, aber meine Karriere entwickelt sich klar in eine andere Richtung. Ich mache eine Ausbildung zum Sportpsychologen, die über herkömmliche Motivation von Sportlern hinausgeht, sondern eher die klinische Seite beleuchtet. Außerdem ist meine Mutter ist Psychiaterin und mein Stiefvater Psychologe.
Cobb: Als ehemaliger Athlet hat Markus einen Konkurrenzvorteil: Er hat jeden psychologischen Aspekt an der eigenen Haut erlebt. An seiner Stelle hätte diese Sportkarrierepause genutzt, um mein Leben zu genießen. Aber er steht jeden Morgen ganz früh mit mir auf, um zu arbeiten. Ich mache jeden Tag mein Workout, bevor ich ins Büro gehe. Ich bin Marketing Director eines Fünf-Milliarden-Dollar-Immobilienfonts, der im Vorjahr 550 Millionen Gewinn gemacht hat. Ich manage ein Team von sechs Angestellten, eine großeHerausforderung. Es gibt nicht viele Frauen in meinem Job.

NEWS: Was motiviert Sie, in einem Männer dominierten Job erfolgreich zu sein?
Cobb: Ich bin die Mittlere von drei Schwestern. Meine Mutter ermutigte mich schon früh, stark zu sein und meine Ziele zu verfolgen. Ich bin in Südafrika im Apartheidregime aufgewachsen. Meine Mutter achtete darauf, dass wir in integrierte Schulen gehen. Unglücklicherweise wurden wir trotzdem ausgeraubt.
Rogan: Ich glaube, dieses traumatische Erlebnis verstärkte das Gefühl bei Leanne, die Kontrolle über ihr Leben haben zu wollen.
Cobb: Jetzt gibt Markus den Psychologen. Ich wollte einfach dazugehören und mir einen Namen machen. Amerika ist eine extrem kapitalistische Gesellschaft. Ich habe schon als kleines Mädchen gerne die Business-Outfits meiner Mutter getragen und wusste schon damals, dass ich Geschäftsfrau werden möchte. Ich bin dankbar, dass Markus stark genug für eine toughe Frau wie mich an seiner Seite ist.
Rogan:Das erfordert viel Kraft!
Cobb: Zum Glück trainierst du!

NEWS: Was ist Ihre größte Gemeinsamkeit?
Cobb: Unser Drive. Wir lieben Reisen und neue Erfahrungen.
Rogan: Wir sind beide sehr leistungsbezogen. Und sehr sinnlich. Ich glaube, viele Leute unterschätzen diesen Aspekt einer Beziehung.
Cobb: Wir sind auch sehr liebevoll. Es hilft, dass wir voneinander angezogen sind...

NEWS: Und Ihr größter Unterschied?
Cobb: Es sind vor allem kulturelle Unterschiede. Wie wir erzogen wurden, wo wir aufgewachsen sind und wie wir uns Familienleben vorstellen.
Rogan: Nein! Der größte Unterschied ist, dass ich gerne Grenzen überschreite, Leanne nicht. Manchmal muss man Menschen ganz sanft über ihre Grenze stoßen, damit sie sich enwtickeln, aber das kann natürlich auch fürchterlich schief gehen.

NEWS: Wie wird Ihre Hochzeit am 1. September 2013 aussehen?
Cobb: Noch ist nichts gebucht, es ist nur unser vorläufiges Hochzeitsdatum.
Rogan: Wir haben beide große Familien und müssen uns noch entscheiden, ob wir in Los Angeles oder Wien heiraten. Wir wollen jedenfalls eine perfekte jüdische Hochzeit. Wir sind uns noch nicht einig darüber, ob wir 70 oder lieber 150 Leute einladen.
Cobb: Ich habe nie von einer großen Hochzeit geträumt. Ich möchte, dass all unsere Liebsten dabei sind. Es soll eine lustige Hochzeitwerden, auf der viel getanzt wird. Den Walzer müssen wir noch üben.
Rogan: Ich wünsche mir, dass sie sieben Mal um mich herum geht, wie das bei einer jüdischen Hochzeit Tradition ist und ich will einegroße Chupah, ein Trauungsbaldachin. Außerdem ist es üblich, dass das frisch verheiratete Paar unmittelbar nach der Hochzeit 15 Minuten alleine verbringt, um die Ehe zu beginnen. Nach jüdischer Tradition muss in dieser Zeit auch etwa passieren...

NEWS: Wünschen Sie sich Kinder?
Rogan: Aber ja!
Cobb: Unbedingt! Glücklicherweise ist das gar keine Frage für uns. Markus wird ein phänomenaler Vater. Wir machen es traditionell: Erst mal heiraten, dann sehen wir weiter.
Rogan: Ich habe immer eine Frau gesucht, die es ernst meint, ihre Ambitionen verfolgt und die ich bewundern kann. Ich wusste, wenn ich diese Frauen finden würde, würde ich sie sofort heiraten.
Cobb: Ich war auch bereit. Ich hatte mehrere lange Beziehungen und hab dann eine Pause gemacht, bevor ich Markus begegnet bin.

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