Hormon steuert Treue

Oxytocin hält vergebene Männer vom Fremdflirten ab und stärkt Bindung bei Paaren

von Paar beim Fremdgehen © Bild: Thinkstock/Hemera

Oxytocin verstärkt die Bindung zwischen Eltern und Kindern sowie zwischen Partnern in Liebesbeziehungen. Das Hormon steigert zudem das Vertrauen zu Mitmenschen. So viel war bereits bekannt. In einer Studie des Universitätsklinikums Bonn für Psychiatrie stellte sich nun heraus, dass vergebene Männer, denen Oxytocin verabreicht wurde, zu unbekannten attraktiven Frauen einen größeren Abstand hielten als diejenigen, die ein Placebo erhielten. Auf Single-Männer hatte das Hormon hingegen keinerlei Wirkung.

Natürliche Produktion

Interessant ist, wann das Hormon auch auf natürliche Weise produziert wird. "Ein erhöhter Spiegel lässt sich während des Geschlechtsaktes feststellen und trägt zur starken Bindung zwischen den Geschlechtspartnern bei", erläutert René Hurlemann, Oberarzt am Psychiatrischen Uniklinikum Bonn. "Auch am Anfang einer Beziehung ist Oxytocin peripher im Blut messbar", so der Experte. Für die Studie wurde den Männern das Hormon per Nasenspray verabreicht, wodurch die Substanz in das Gehirn gelangen konnte.

Unerwartetes Ergebnis

Oxytocin ist für seine Wirkung von prosozialen Persönlichkeitsmerkmalen wie Vertrauen oder Großzügigkeit bekannt. "Wir hatten bei der Untersuchung mit dem Gegenteil gerechnet, da das Hormon das Vertrauen zu Mitmenschen verstärkt", sagt der Fachmann. Es wurde demnach erwartet, dass die Männer mit erhöhtem Oxytocin-Spiegel sich den fremden Frauen vielmehr nähern als abwenden würden. "Warum es zu dieser Distanz gekommen ist, lässt sich nicht gänzlich erklären. Es kann aber daran liegen, dass die Bindung zur Partnerin in dem Moment verstärkt wird oder der Proband sich zur fremden Frau hingezogen fühlt, jedoch in einem moralischen Dilemma steckt", erklärt Hurlemann. Das Handeln der Männer passierte jedenfalls unbewusst.

Andere Wirkung bei Frauen

Wie das Hormon bei Frauen in einer ähnlichen Situation wirkt, lässt sich schwer prognostizieren. "Es gibt mehrere Studien zu Oxytocin, die unterschiedliche Ergebnisse bei Frauen und Männern liefern", so der Spezialist. Der weibliche Organismus sei für das Gebären und Stillen gebaut und das Hormon habe somit eine andere Wirkung. Es wird bei Frauen unter anderem während des Entbindungsprozesses sowie beim Stillen produziert, um einerseits Wehen auszulösen und andererseits den Milchfluss zu erleichtern.

Kommentare

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Treu sein und für immer zusammenleben ist nur eine Erfindung der Frauen, Emanzipationsmaschinerie und der Filmindustrie. Führt nur dazu, daß sie unglücklich sind, da dieser Zustand nie erreicht werden kann.

Ignaz-Kutschnberger
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@DrAdiWaberl01
Der war gut :-)

Aha!

Ich bin meiner Frau aber treu nicht weil ich keine Lust auf andere Frauen hätte sondern weil ich sie liebe und ihr die Treue beim Eheschwur geschworen habe. Und ich bin so erzogen das man zu dem steht was man verspricht. Ist das vielleicht auch ein Horman - das Charakterhormon?

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