Madrider Kunstmesse ARCO feiert heuer die Karibik

von Madrider Kunstmesse ARCO feiert heuer die Karibik © Bild: APA/APA/AFP/PIERRE-PHILIPPE MARCOU

Die ARCO will auch heuer wieder heiße Themen beim Schopf packen

Am Mittwoch eröffnen Spaniens Könige Felipe und Letizia offiziell die 43. Ausgabe der Madrider ARCO. Südeuropas wichtigste Messe für Zeitgenössische Kunst, an der vom 6. bis 10 März auch sechs Galerien aus Österreich teilnehmen, verspricht farbenfroh zu werden. Das zumindest lässt der diesjährige Messeschwerpunkt vermuten. Denn heuer gibt es kein Gastland, sondern gleich eine gesamte Gastregion - die Karibik.

Farbig, abstrakt, naiv, fröhlich-bunt. Das zumindest sind die klassischen Klischees über Kunst aus der Karibik. Doch ARCO-Direktorin Maribel López verspricht, eine sich öffnende, überraschende Kunstszene aus der Region zu zeigen, die über diese Stereotypen hinausgeht. Unter dem Motto "Das Ufer, die Gezeiten, die Strömung: eine ozeanische Karibik" stellen sich im Sonderprogramm Galerien und Künstler aus Panama, Puerto Rico, Mexiko, Kuba, der Dominikanischen Republik, aber auch aus Miami und den Bahamas vor.

Damit unterstreicht die Madrider ARCO vor allem ihren eigenen Anspruch, eine Brücke zwischen der europäischen und lateinamerikanischen Kunstszene zu sein. Das wird sich auch im allgemeinen Messeprogramm und in verschiedenen Sondersektionen widerspiegeln: Rund ein Drittel aller 205 an ARCO teilnehmenden Galerien und Künstler stammt aus Lateinamerika, ein weiteres Drittel aus Spanien und ebenso viele aus dem Rest der Welt, überwiegend aus Europa.

Die Sektion "Never the Same. Lateinamerikanische Kunst", auf der sich insgesamt 13 lateinamerikanische Künstler und zwölf Galerien aus dem Subkontinent präsentieren, soll diese "historische Verbindung zwischen ARCO Madrid und der lateinamerikanischen Kunst weiter stärken", so Messeleiterin Maribel López.

Interessanter Weise übernehmen auch die parallel zur ARCO in Madrid stattfindenden Kunstmessen und Ausstellungen dieses Brückenkonzept. Die auf junge Galerien und Künstler ausgerichtete JustMad Kunstmesse im Palacio de Neptuno, an der heuer auch wieder die Wiener Offspace-Galerie Panoptikum teilnimmt, richtet erstmals sogar eine eigene lateinamerikanische Sektion namens JustLatam mit Galerien aus Mexiko, Kuba, Ecuador, Chile, Argentinien, Peru und Venezuela ein. Auch Museum und Kulturzentren wie das Reina Sofia Museum, die Casa de América, das Complutense Art Center und die Casa Encendida zeigen während der ARCO Sonderausstellungen lateinamerikanischer Künstler.

Zeitgleich zur ARCO laufen in der spanischen Hauptstadt bis Sonntag zudem weitere Kunstmessen wie Art Madrid, UVNT Art Fair, Sam, Hybrid Art Fair und Drawing Room. Spezialisierte Kunstmessen, welche die internationale Medien -und Zuschaueraufmerksamkeit der ARCO als größte Kunstmesse Südeuropas nutzen wollen.

Das zwang in diesem Jahr jedoch sämtliche Kunstmessen in Madrid, ihren Termin zu verlegen. Denn erstmals findet ARCO im März statt. Ein gewagter Schritt, da man nun zeitgleich mit der international renommierten Tefaf-Kunstmesse in Maastricht startet. Doch ARCO-Direktorin Maribel López gibt sich selbstbewusst. Die Madrider Kunstmesse, die mit jährlich über 95.000 Besuchern zuschauerstärkste Kunstmesse Europas, brauche sich nicht verstecken und ziehe trotz paralleler Konkurrenzmessen internationale Sammler, Galerien und Künstler an.

Tatsächlich komme der neue März-Termin sogar sehr gut an, meint López. Absagen von Ausstellern habe es keine gegeben. Der Zuspruch internationaler Sammler im Vorfeld sei sogar noch größer als in den vergangenen Jahren gewesen. Das scheint sich auch bei den österreichischen Galerien zu zeigen. In den vergangenen Jahren waren stets fünf Galerien aus Österreich, die an der ARCO teilnahmen. Doch heuer präsentieren sich mit Krinzinger, Crone, Nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Thaddaeus Ropac, Gregor Podnar und Elisabeth & Klaus Thoman gleich sechs österreichische Galeristen auf der ARCO.

(Von Manuel Meyer/APA)

(S E R V I C E - )