Lewis Hamilton, der
Rockstar der Formel 1

Der dreifache Weltmeister ist für Bernie Ecclestone der perfekte Botschafter

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Menschen - Lewis Hamilton, der
Rockstar der Formel 1

Für Bernie Ecclestone ist er spätestens nach dem dritten WM-Titel in der Riege der fünf besten Piloten angekommen: "Er macht einen fantastischen Job, aus meiner Sicht außerhalb des Autos sogar noch einen besseren als im Wagen." Hamilton ist der perfekte Botschafter der PR-Maschinerie.

Nichts hätte besser in die Karriere des am 7. Jänner 1985 in Stevenage (England) geborenen Hamilton passen können als seine Krönung in den USA. Eigens für den Grand Prix trug er in Austin mitunter eine Kappe mit Stars und Stripes auf der Schirmunterseite. Hamilton weiß, wie es geht.

Social Media-Pro

Mit Hollywoodstars ist Hamilton auf Du und Du. Vor dem entscheidenden Grand Prix im verregneten Texas entspannte er beim Surfen im sonnigen Miami. Seine Anhänger hält Hamilton dabei stets auf dem Laufenden. Über 3,3 Millionen Fans bei Facebook, ebenso bei Twitter. Ob am Klavier, mit seinen geliebten Hunden Roscoe und Coco oder mit Stars und Sternchen, Promis und Profis weltweit.

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Ein von Lewis Hamilton (@lewishamilton) gepostetes Foto am

Hamilton hat den dauerhaften Drang zur Selbstinszenierung. Ein Segen für einen Sport, bei dem die Hauptdarsteller die meiste Zeit ihren Kopf unter einem Helm verstecken (müssen). "Die Fans wollen Menschen, kein Metall. Und was Lewis macht, ist großartig fürs Geschäft", meinte der Chef des US-Rennens in Austin, Bobby Epstein.

164 Grand Prix hat der 30-Jährige nun absolviert und 43 davon gewonnen. Sieg Nummer 41 wird für ihn wie die WM-Triumphe als Meilenstein seiner Karriere in Erinnerung bleiben. In Suzuka zog er mit seinem einstigen großen Idol Ayrton Senna gleich. Es sei ein emotionaler Tag, bekannte er damals: "Aber ich bin kein weinerlicher Typ, ich bin voller Freude, voller Glück."

Nicht zu erschüttern

Man spürt es. Hamilton wirkt seit langem unerschütterlich. Als er in Monaco durch eine taktische Panne von Mercedes den Sieg seinem Teamkollegen Nico Rosberg überlassen musste, verschwand er kurz. Keine Unbeherrschtheit, Hamilton hatte sich trotz sichtlicher Enttäuschung im Griff.

"Er ist einer der Besten, die im Moment da draußen fahren", attestierte ihm in Austin auch sein deutscher Widersacher Nico Rosberg. Viel mehr wollte der Mercedes-Teamkollege nicht zum Thema Hamilton und dessen Einordnung in der Formel-1-Historie sagen.

Die einstigen tollen Freunde aus gemeinsamen Kart-Zeiten haben sich entzweit. Viel reden sie nicht mehr miteinander, und man wird das Gefühl nicht los, dass Hamilton das gar nichts ausmacht. Er wohnt wie Familienvater Rosberg in Monaco. Seine Welt ist aber eine andere.

Jet-Set-Leben

Seit er die Hin- und Her-Beziehung mit Popsternchen Nicole Scherzinger beendet hat, genießt Hamilton sein Dasein außerhalb der Strecke. Karneval im knappsten Outfit mit extremem Hautfaktor auf Barbados mit Sängerin Rihanna, in extravaganter Abendgarderobe mit Model Gigi Hadid oder mit deren Kollegin Kendall Jenner aus dem Kardashian-Clan.

Hamilton sagt von sich selbst, dass er nicht weiß, was er in drei Tagen macht. Sein Umfeld bringe das schon manchmal um den Verstand, beteuerte er einmal bei einer Medienrunde im Mercedes-Motorhome und grinste verschmitzt.

Das deutsche Werksteam lässt seinen Starpiloten das Leben führen, das er will, seitdem er zur Saison 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher zu den Silberpfeilen gewechselt war. Er dankt es mit Erfolg, holte zwei Einzel- und zwei Konstrukteurstitel in drei Jahren mit den Silberpfeilen. Seinen Vertrag verlängerte er in diesem Jahr bis 2018. Die Verhandlungen führte er selbst.

In den Jahren zuvor bei McLaren hatte Hamilton nach der verpassten WM im ersten Jahr und dem Titel 2008 oft wie auf der Suche nach sich selbst gewirkt, nach einem Image. Die Jahre haben ihn reifen lassen. Sein dritter Titel hat ihn nun auch statistisch zu einem der besten Fahrer der Formel-1-Geschichte gemacht. Nur neun anderen gelang es bisher, drei und mehr Titel zu holen.

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