Der Promillionär

Der burgenländische Weinbauer hat seinen Wein zum Exportschlager gemacht

von Leo Hillinger auf einem Weinfass © Bild: News/Ricardo Herrgott

15 Millionen Euro Umsatz. Rein wirtschaftlich betrachtet ist der etwas zu fesche Weinbauer mit dem blonden Strubbelkopf der erfolgreichste Winzer des Landes. Gut vier Millionen Flaschen Wein werden im Reich des Leo Hillinger derzeit jährlich unter drei Marken produziert. Damit und mit einigen schrägen Ideen wie eigenen Flagshipstores erwirtschaftet der 1967 geborene Eisenstädter mittlerweile an die 15 Millionen Euro pro Jahr.

Start mit Schuldenlast

Dabei hatte Hillingers Karriere wenig verheißungsvoll begonnen. Als Sohn einer traditionellen Weinhändlerfamilie übernahm er mit 23 Jahren, was es eben so zu erben gab: 400.000 Euro Schulden zu 17 Prozent verzinst und ein mickriges Weinbaugebiet von weniger als einem Hektar an Anbaufläche.

Der Mann als Marke

Vermutlich durch seinen Studienaufenthalt in den USA hat der Winzer aus dem Burgenland eines sehr früh begriffen: Den Wert einer Marke. Weil das Einfachste oft das Beste ist, machte sich Hillinger selbst zur Marke. Kurzerhand drehte er die beiden Buchstaben „LL“ in seinem Namen spiegelverkehrt um und hatte damit einen unverwechselbaren Schriftzug geschaffen. Zur Einführung und Pflege der Marke tauchte Hillinger bei sämtlichen Veranstaltungen auf.

Früher waren es Clubbings, dann waren es VIP-Events oder spezielle Lounges, bei denen weder der Blondschopf, noch die Flaschen mit den umgedrehten Buchstaben fehlen durften. Seinen Ruf als Partylöwe hatte Hillinger natürlich bald begründet. „Dabei haben die Leute übersehen, dass ich nur kurz aufgetaucht bin und nichts getrunken habe. Denn um halb fünf in der Früh, wenn andere erst heimkamen, war ich schon wieder im Betrieb“, sagt der Winzer, der die Wiener Partynächte heute als Ochsentour beschreibt.

Schuldenfrei, aber Ängst

Der Erfolg seiner Weine hat Hillingers Schuldenberg inzwischen getilgt. „Seit über drei Jahren ist alles zurückgezahlt“, gibt er sich entspannt. Doch Existenzängste quälen ihn noch heute: „Ich habe einen Polster, der auch für meine beiden Kinder reichen wird. Aber wenn man so tief unten war wie ich, versunken in Schulden, dann macht man sich immer Gedanken um die Zukunft“, so Hillinger. Darum investiert er in neue Märkte wie China, Indien und Russland. „Wenn bei uns eine Krise kommt, dann will ich keinen Mitarbeiter verlieren. Deshalb baue ich mir neue Märkte als Alternative auf, wo dann wahrscheinlich keine Krise herrscht“, verrät Hillinger seine Überlebensstrategie.

Die ganze Story finden Sie im aktuellen NEWS in Ihrem Zeitschriftenhandel oder als iPad-Version.

Kommentare

Das stimmt, der Wein kann nix - und ist sauteuer...

der wein vom hillinger ist grundsätzlich der reinste genuss-horror, für den die leute sogar noch viel geld zahlen. aber die marketing strategie ist super aufgezogen. für geringe qualität viel geld zu verlangen, muss man erst einmal schaffen. hut ab ...

Seite 1 von 1