Kurze Arbeitslosigkeit mit
Wiedereinstellung kostet 450 Mio. Euro

Kosten für Auslastungsschwankungen und schlechte Planung an das AMS abgeschoben

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Diese Branchen seien für mehr als zwei Drittel solcher "Recalls" verantwortlich, zitiert die "Wiener Zeitung". Dabei gebe es einen Trend zu besonders kurzen Kündigungsphasen: 1990 habe es 90.000 Fälle gegeben, bei denen Mitarbeiter innerhalb von zwei Monaten beim selben Betrieb wieder beschäftigt wurden. Das waren 4,8 Prozent aller Beschäftigungsaufnahmen. 2016 machten die 160.000 Recalls 6,8 Prozent aller Wiederbeschäftigten aus. In Recall-Betrieben arbeiten mit 69 Prozent deutlich mehr Arbeiter als in der Gesamtwirtschaft, da sind es 53 Prozent.

Für Wifo-Arbeitsmarktforscher Helmut Mahringer ist die Voraussetzung dafür, dass Firmen ihre Auslastungsschwankungen über Kündigungen und Wiedereinstellungen ausgleichen können, das "relativ flexible Arbeitsrecht mit kostengünstigen Kündigungen". Das helfe, schlechte Planung auszugleichen. Daran ändere die Auflösungsabgabe von 124 Euro beim Ende von Arbeitsverhältnissen wenig, noch dazu da Baubetriebe und auf höchstens sechs Monate befristete Arbeitsverhältnisse ausgenommen seien.

Die derzeit diskutierte Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten könnte Recalls wegen der längeren Kündigungsfristen für Arbeiter unattraktiver machen, vor allem auf Baustellen, sagt Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz und SPÖ-Abgeordneter: "Die Gleichstellung wird sicher helfen, dass nicht ganz kurzfristig Kosten auf die öffentliche Hand abgeschoben werden", zitiert ihn die Zeitung.

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