Pussy Riot zeigen ihre Verletzungen

Kremlkritische Band wurde in Sotchi von der Polizei regelrecht ausgepeitscht VIDEO

von
Laute Kreml-Kritik - Pussy Riot zeigen ihre Verletzungen
In dem Video ist deutlich zu erkennen, wie die Frauen mit Schlagstöcken und Pfefferspray "zur Vernunft gebracht werden sollten".

Nadeschda Tolokonnikowa schrieb auf @tolokno, sie und ihre Bandkollegin Maria Alechina hätten versucht, ein neues Lied mit dem Titel "Putin lehrt Euch die Liebe zu Eurem Vaterland" zur Aufführung zu bringen. Sie seien mit "Schlagstöcken" und "Pfefferspray" angegriffen worden. Alechina veröffentlichte Fotos auf Twitter mit Blutergüssen auf ihrer Brust. Pjotr Wersilow, der Mann von Nadeschda Tolokonnikowa, schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Bereitschaftspolizisten hätten Tränengas eingesetzt. Kosaken in traditioneller Tracht unterstützten die Polizisten bei der Aktion gegen seine Frau und ihre Bandkollegin Maria Alechina (Aljochina), sagte er. Er verlangt nun eine Untersuchung seitens der Behörden.

Tolokonnikowa und Alechina waren am Dienstag in Sotschi wegen Hoteldiebstahls vorübergehend festgenommen worden. Die beiden Frauen hatten im Februar 2012 an einem sogenannten Punkgebet in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale teilgenommen, das sich gegen den heutigen russischen Präsidenten Wladimir Putin richtete. Sie wurden wegen Rowdytums zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Im Dezember kamen sie durch eine Amnestie vorzeitig frei. Mit ihrer neuen Organisation Zona Priva setzen sie sich für bessere Haftbedingungen in russischen Gefängnissen ein.

Proteste gegen Verurteilung von Putin-Gegnern in Moskau

In Moskau hat die russische Polizei 200 Personen festgenommen, die vor einem Gerichtsgebäude gegen die Verurteilung von acht Gegnern von Präsident Wladimir Putin protestierten. Das Gericht hatte die Angeklagten gewaltsamer Ausschreitungen bei einem Protest gegen Putin im Jahr 2012 für schuldig befunden, das Strafmaß sollte am Montag verkündet werden.

Oppositionelle hatten das Verfahren als Schauprozess kritisiert. Den Angeklagten drohen Haftstrafen bis zu sechs Jahren. An den Protesten gegen das Gerichtsverfahren nahm auch Oppositionsführer Andrej Nawalny teil.

Kommentare