Knappes Bauland - Lidl eröffnet
1. "Metropolfiliale" in Österreich

Drei weitere "Metropolfilialen" sind in Wien in Planung - Künftig wohnen und arbeiten über dem Supermarkt

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Im Erdgeschoß oder im ersten Stock ist die Lidl-Filiale, dazu kommen noch überbaute Parkplätze, Wohnungen, Büros und Kindergärten. "Drei weitere Metropolfilialen für Wien sind derzeit in Planung", sagte Lidl-Österreich-Chef Christian Schug im APA-Gespräch. Bei der fertiggestellten Filiale in Wien Meidling mit 1.280 Quadratmeter Nutzfläche wurde der ebenerdige Parkplatz mit dem Supermarkt überbaut, dadurch war nur die Hälfte der normalerweise für einen Lidl-Standort benötigten Fläche notwendig. Eine zusätzliche Überbauung mit Wohnungen und Büros war an diesem Standort aus baulicher Sicht nicht möglich.

Der zur deutschen Schwarz-Gruppe gehörende Lebensmitteldiskonter Lidl ist erst 1998 in Österreich gestartet und hat seitdem kräftig expandiert. Mit 220 Filialen und 4.800 Mitarbeitern steigerte die Supermarktkette den Umsatz im Geschäftsjahr 2016/17 um 10 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. 13 neue Filialen wurden im vergangenen Geschäftsjahr eröffnet und 20 Standorte modernisiert. Lidl plant in den nächsten Jahren bis zu acht neue Filialen jährlich zu eröffnen.

Rund 100 Mio. Euro investiert Lidl im laufenden Geschäftsjahr in sein Filialnetz in Österreich, davon 30 Mio. Euro in Wien. Der Lebensmittelmarkt in Österreich ist heiß umkämpft. Die drei größten Ketten - Rewe (u.a. Billa, Merkur, Penny), Spar und Hofer - kommen auf einen Marktanteil von 88 Prozent, Lidl hat einen Marktanteil von 6 Prozent.

Lidl hat als Diskonter mit rund 1.600 Artikeln ein reduziertes Sortiment, davon 80 Prozent Eigenmarken und 20 Prozent Markenprodukte. Seit 2012 wurde der Anteil der Lebensmittel aus Österreich stark erhöht und liegt derzeit bei 30 Prozent. Der Anteil der regionalen und Bio-Produkte werde noch weiter steigen, so der Lidl-Österreich-Chef.

Die gestern angekündigte Einigung der Gewerkschaft und Arbeitgeber zur Reform des Gehaltsschemas für Handelangestellte wird Lidl offenbar nicht treffen, weil man deutlich über Kollektivvertrag bezahlt. Für eine Vollzeit-Einstiegsstelle als Verkaufsmitarbeiterin bezahlt Lidl nach eigenen Angaben ein Gehalt von bis zu 25 Prozent über dem Kollektivvertrag.

Online-Bestellung und Zustellung nach Hause ist bei Lidl derzeit nicht geplant. Die Konsumenten würden gerne in die Filiale kommen und die Frischware sehen, meint der Österreich-Chef. Der ehemalige irische Lidl-Österreich-Chef Brendan Proctor (2011-2013) ist nun für den kürzlich gestarteten USA-Markteintritt von Lidl zuständig.

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