Cuche ist Kitz-Kaiser

Schweizer siegt beim Abfahrtsklassiker auf der Streif vor drei Österreichern

Didier Cuche hat die Weltcup-Abfahrt der Herren in Kitzbühel gewonnen. Auf stark verkürzter Strecke setzte sich der 37-jährige Schweizer bei dichtem Schneefall in 1:13,28 Minuten vor den drei Österreichern Romed Baumann (+0,24 Sek.), Klaus Kröll (0,30) sowie Joachim Puchner (0,36) durch. Für Cuche war es der bereits fünfte Abfahrtssieg in "Kitz".

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Kitzbühel 2012 - Cuche ist Kitz-Kaiser

Mit seinem fünften Sieg avancierte Cuche zum alleinigen Abfahrts-Rekord-Sieger in Kitzbühel, zusätzlich hat er 2010 auch noch einen Super-G in der Gamsstadt gewonnen. Der Eidgenosse übertrumpfte den Vierfach-Gewinner Franz Klammer. Und der Kärntner Olympiasieger 1976 war auch einer der ersten Gratulanten.

"Cuche ist jetzt der Kaiser von Kitzbühel, damit kann ich gut leben", sagte Klammer, der genau wusste, wo der gelernte Metzger das Rennen gewann. "Cuche ist unten sensationell gefahren. Er hat als einziger die Linie perfekt erwischt", meinte Klammer zur perfekten Fahrt von Cuche von der Hausbergkante bis ins Ziel.

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Baumann mit Platz zwei happy
Baumann bot Cuche lange Zeit einen harten Kampf, verlor dann aber im unteren Bereich die entscheidende Zeit. Für den im Bezirk Kitzbühel in Hochfilzen lebenden Tiroler dennoch ein grandioser Erfolg. "Das ist mein bisher größter sportlicher Erfolg", stellte Baumann trotz eines Sieges in der Super-Kombination 2009 in Sestriere klar. "Ich wusste, dass man angesichts der kurzen Strecke voll attackieren muss, aber keine Fehler machen darf. Das ist mir voll aufgegangen."

Teamkollege Kröll wurde nach Beaver Creek und Bormio zum dritten Mal in dieser Saison Dritter, ärgerte sich aber gewaltig. "Ich habe oberhalb des Hausbergs kurz die Spur verloren. Schade, die drei Zehntel waren locker drinnen, auch wenn Cuche unten gewaltig gefahren ist", bilanzierte der Steirer. Die Österreicher müssen daher nicht nur weiter auf den ersten Saisonsieg, sondern auch auf den ersten Kitz-Abfahrts-Erfolg seit Michael Walchhofer 2006 warten. Ausgerechnet in der "Höhle des Löwen" feierten die Schweizer dank Cuche und Didier Defago (2009) bereits ihren fünften Erfolg in Serie.