Sex und Drogen

In der Hölle von Bangladesch: Zahlreiche Mädchen fristen ihr Dasein im Bordell

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    Die 17-jährige Hashi ist eine von hunderten Prostituierten in der Stadt Tangail (Bangladesch). Wie viele andere Frauen dort auch, hat sie einen Beschützer, einen "Babu" ("Herr").

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    Der "Babu" lebt meist außerhalb der Bordell-Anlage und erhält von den Mädchen Sex oder Geld.

Im Rotlichtbezirk in der Stadt Tangail reiht sich eine ärmliche Hütte an die nächste, nur fünf Minuten vom Zentrum entfernt. Polizisten bewachen die Zugänge zum Bordell, wie der Sender BBC berichtet. Offiziell müssen die Sexarbeiterinnen mindestens 18 Jahre alt sein. Doch die Realität sieht anders aus. Die meisten Prostituierten sind Minderjährig - so wie die 17-jährige Hashi.

15 bis 20 Freier pro Tag
Hashi empfängt jeden Tag zwischen 15 und 20 Freier. Ihr Lohn dafür beträgt gerade einmal 800 bis 1000 Taka (7 bis 9 Euro) täglich. Manche Mädchen nehmen sich, so wie Hashi, einen Beschützer. Der Liebhaber, auch "Ehemann" genannt, lebt meist außerhalb der Bordell-Anlage und erhält von den Mädchen Sex oder Geld. Im Gegenzug dafür sichert er der Prostituierten Schutz in einer männerdominierten Gesellschaft zu.

Süchtig nach Steroiden
Der Druck gesund auszusehen und möglichst viele Freier anzulocken, zwingt viele Sexarbeiterinnen zu verzweifelten Maßnahmen, um zu überleben. Sie nehmen Steroide. Das Mittel "Oradexon" soll sie stärker, größer und attraktiver machen. Zahlreiche Frauen in Tangail sind nach der Droge bereits süchtig, wie "BBC" berichtet. Das Steroid ist eigentlich für Tiere produziert worden, Bauern verfüttern es an ihre Rinder, um sie fetter zu machen. Dementsprechend verheerend sind auch die gesundheitlichen Folgen: Die Auswirkungen reichen vom Bluthochdruck über Hautauschlag bis zum Leberversagen und schließlich dem Tod des Konsumenten.

Theoretisch steht es den Frauen und Mädchen jederzeit frei das Bordell zu verlassen, aber nur selten gelingt es einer Prostituierten auszubrechen. Selbst wenn sie gegen ihren Willen im Bordell arbeiten, werden sie von der Gesellschaft und ihrer Familie geächtet und zu sozialen Außenseitern erklärt.