Kannibalen-Prozess: Opfer wollte sich unbedingt Penis abbeißen lassen!

Letzter Lebensgefährte: "Er hat mir 5.000 Mark dafür geboten" PLUS: Details vom Grusel-Video, der Angeklagte im O-Ton, Bilder!

"Ich habe den Kontakt abgebrochen wegen dieser sexuellen Wünsche, mit denen ich nicht einverstanden war", sagte der aus Kuba stammende 36-jährige Zeuge am Montag vor dem Kasseler Landgericht. Der Computer-Spezialist habe sich gern beißen lassen und davon geträumt, sich den Penis abbeißen zu lassen. Dies sei ihm ernst gewesen, kein Spiel. Der Mann habe ihm dafür 5.000 Mark (2.556 Euro) geboten, sagte der Zeuge. Beide hätten sich über eine Kontaktanzeige kennen gelernt und mehrere Jahre hinweg regelmäßig getroffen.

Aussage gegen Aussage
Der 27 Jahre alte letzte Lebensgefährte des Computer-Experten sagte dagegen aus, er habe bei seinem Partner keine außergewöhnlichen sexuellen Vorlieben festgestellt. "Es gab keine Schmerzen, und ich stehe auch nicht drauf", sagte der mit Lederjacke und Turnschuhen bekleidete Zeuge, der in einer chemischen Reinigung arbeitet. Vor dem überraschenden Verschwinden des 43-Jährigen im März 2001 hätten beide noch Urlaubspläne gemacht.

Es sei ihm außer einem stressbedingten Haarausfall nichts Außergewöhnliches an seinem Lebensgefährten aufgefallen. Seines Wissens habe er auch keine Affären mit Frauen oder Kontakte zu Strichjungen gehabt. "Ich suche die Erklärung bis heute", sagte er. Der Angeklagte Armin Meiwes habe ihm später einen Brief geschickt, in dem er sich bei ihm entschuldigt und ihm sein Beileid ausgedrückt habe.

Mann getötet und aufgegessen
Die Staatsanwaltschaft hat Meiwes wegen Mordes zur Befriedigung des Geschlechtstriebes angeklagt. Die Ermittler werfen dem Computer-Spezialisten aus Rotenburg vor, ab Mitte 1999 im Internet "junge Männer für reale Schlachtung und Verspeisung" gesucht zu haben. Im März 2001 habe er dem Computer-Experten aus Berlin mit dessen Einverständnis den Penis abgeschnitten, den Mann getötet und in der Folgezeit sein Fleisch verzehrt. Zu Prozess-Beginn hatte Meiwes Anfang Dezember ein umfassendes Geständnis abgelegt, dabei jedoch betont, nicht aus sexuellen Motiven getötet zu haben. Sein Anwalt Harald Ermel spricht von Tötung auf Verlangen.

(apa/red)